Montag, 27. April 2015

Nein, nein, soviel kann kein Mensch essen.

Frank Walter Steinmeier, Außenminister der BRD, hat am 15. März 2015 einen Brief geschrieben, an die polnische Ministerin für kulturelle Angelegenheiten. Darin bittet er die Ministerin, gewisse Dokumente zurückzuziehen.

Diese betreffen ein Kriegsverbrechen aus dem Zweiten Weltkrieg.  Ukrainische Verbände aus dem Dunstkreis des Faschisten Banderas verübten ein Massakker an Zehntausenden Polen im Jahre 1943.

Die Dokumente über dieses Massakker sind nach Meinung Steinmeiers geeignet, "die politische Zusammenarbeit zwischen den Staaten der Europäischen Union zu beeinträchtigen und "bei den Behörden und der Bevölkerung der Ukraine eine negative Reaktion" auszulösen. Die Faschisten, die in Kiew an der Macht sind (obwohl es sie eigentlich ja gar nicht gibt), haben den Nazi Stepan Banderas zum Nationalheiligen gemacht. Ganz offiziell seit 9. April des Jahres sind die Banderas-Banden keine Massenmörder mehr, sie sind "Freiheitskämpfer".

Polens 100.000 Tote stören ganz einfach den Stellvertreterkrieg des Westens gegen Russland. Die Handlanger in Kiew sollen sich doch wohl fühlen. Daher schreibt Steinmeier eine solche Aufforderung, Polen solle doch bitte ein wenig die Geschichte verbiegen bzw. unschöne Details nicht erwähnen. Wer sich jetzt darüber aufregt, der sei beruhigt, niemand erwartet von den Polen, das umsonst zu tun, denn "Deutschland seinerseits setzt die Unterstützung und Förderung der polnischen Wirtschaft (....) fort."

Ich bin dann mal kotzen.


http://www.neopresse.com/politik/polen-vergisst-wolhynien-um-europas-willen/
https://www.indymedia.org.uk/en/regions/world/2015/04/520224.html
http://wyborcza.pl/politykaekstra/1,144844,17754786,Schetyna__Absurd_przeslania_tragedie.html?piano_d=1

LOL


"[13th Age ist das] System, das starke erzählerische Momente auf dem robusten Kampfsystem von D&D aufsetzt."

Wer findet die 96,5 Fehler, die hier verborgen sind (Nein, ich meine nicht die Grammatik)?

Samstag, 25. April 2015

Fluffy hat Krätze.

A bisserle tu ich mich ja immer schwer mit Flufftext. Da sind mir Marketing-Blurbs zu nah, um mich wirklich wohlzufühlen. Aber dieses Mal brauche ich etwas Intro-Fluff ins Settingbuch, für die Neueinsteiger in die Runde. Ich bin mir nicht sicher, ob das Nachfolgende irgendwie den Kern trifft, eine Welt, die unserer zum Verwechseln ähnlich ist, wenn man in pessimistischer Paranoia gefangen ist. Ach ja, Hilly Clinton ist hier bereits Präsidentin, nach Barack Obamas....Unfall im Sommer 2008.

"Willkommen in New York City, Ende März 2013. Der amerikanische Alptraum ist eine Mischung aus Orwell und Huxley, und alles geht zum Teufel. Selbst in der ersten Welt scheint die allge­meine Verelendung nicht mehr aufzuhalten zu sein, und die Mächtigen reagieren wie immer, wenn das Volk unru­hig wird: Sie schaffen einen äußeren Feind. Es riecht nach Krieg, einem kalten zunächst, doch wer kann schon wissen, wo das hinführt.

Die schreienden „News“sendungen, deren Hyperaktivität Epilepsie oder intellektuellen Stupor beim Rezipienten auslösen, sie übertünchen nur, daß die Welt zur Hölle fährt. Der Mensch geht zugrunde am Men­schen, und in den Kulissen scheint eine gestaltlose Bedrohung zu lauern, bereit zu tiefsten Ängsten zu gerinnen und die Bühne der Geschichte zu betreten.

Vieles, was geflüstert wird über die Machenschaften von Regierungen und Geheimbünden, ist wahr, aber es ist nur die halbe Wahrheit. Es ist die Hälfte, die der Mensch ertragen kann. Oder fast, denn selbst die spärlichen bekannten Fakten lösen bei vielen Paranoia, religiösen Wahn oder schlicht Umnachtung aus.

Wenige stellen sich dem Untergang entgegen, und sie sind keine strahlenden Ritter. Es sind Männer und Frauen, die von ihrer eigenen Kompromißlosigkeit überrascht sind, wenn sie den Kampf annehmen. Du bist einer davon, auch wenn Du es vielleicht noch nicht weißt. Einer der Wenigen, einer der dreckigen Ritterschaft, die die Menschen in ihrem Niedergang verdienen, auch wenn sie sie gar nicht wollen.

Du bist ein Licht in der Dunkelheit, eines der Letzten. Und, Mann, wird das schlecht bezahlt. Deine Aufgabe: Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Mit etwas Glück wirst du das sogar überleben."

Wolfgang Schäuble und die Chemtrails

Es blubbert in der deutschen Medienlandschaft, die schönsten Faulgase entwickeln verläßlich Springers Welt und das vorgebliche Magazin Stern: Euro-Kollegen beschimpfen Varoufakis als "Amateur". Geladen wurde diesmal von den Finanzministern nach Riga, der Hauptstadt Lettlands. Lettland, das einen rigorosen "Sparkurs" durchmachen mußte, bevor es dem Euro beitreten durfte, gilt als Musterschüler der verqueren Wirtschaftspolitik Deutschlands Europas.

Weswegen Lettland auch das höchste Armutsrisiko aufweist. So ist das mit Europas Musterschülern. Hauptsache die Märkte, diese scheuen Rehe, sind zufrieden, und die äsen halt nur dort, wo andere hungern. Rehbraten ist mMn die einzig logische Antwort darauf.

Doch zurück zu Varoufakis, der von seinen Kollegen wohl tatsächlich als Amateur und anderes bezeichnet wurde. Das ist schon lustig.Von der ganzen Laienspielschar, die dort fröhlich im Spielgeld badet, ist der griechische Finanzminister wahrscheinlich der einzige, der einen akademischen Hintergrund zu diesem Thema hat. Um Minister zu werden, braucht man ja im restlichen Europa keinen Sachverstand, ach, noch nicht einmal Verstand. Da kommen Fälscher auf höchste Ministerposten und werden damit geadelt, zu allem befähigt zu sein.

Komisch. Als ich klein war, galt "der ist zu allem fähig" noch als Warnung.

Nunja. Da ist nun also Varoufakis inmitten dieses Kindergartens, und versucht ein paar ökonomische Grundpinzipien, die ein wenig über die grenzdebile schwäbische Hausfrau hinausweisen, anzubringen. Tja, das versetzt die versammelte Schar Fachfremder natürlich in waidmännische Erregung. Diese Sorte Mensch reagiert so, wenn sie etwas nicht versteht.

Das kann ich mir vorstellen als sei Gunter Tiersch zu Gast bei irgendwelchen Orgonjüngern, um Stellung zu den Chemtrails zu nehmen. Da wird niemand glücklich, auf der Veranstaltung. Und einen Cloudbuster kauft der Gunter auch nicht, der Amateur.

Allein die Vorstellung ist köstlich. Jedoch, jedoch, das Ganze ist nicht witzig. Das hat System. Von Finanzen mögen die Clowns da keine Ahnung haben, aber sie wissen, wer die Spesen zahlt. Die EU hat von Beginn an versucht, die neue griechische Regierung noch in der Wiege zu erwürgen. Syriza steht für die EU als Gefahr da, für das System, zu dessen Repräsentanten die EU degeneriert ist. Das Experiment Syriza darf auf keinen Fall Erfolg aufweisen, niemand darf glauben, es gebe eine Alternative zu unserem inhumanen Wirtschaftssystem.

Alle Mittel sind da erlaubt, auch economic wetwork. Ein Artikel mit weiterführenden Links.

Dienstag, 14. April 2015

TSR-Klassiker - DL1 Dragons of Despair

(Alle TSR-Klassiker finden sich hier.)

Die neue Zeit brach heran im März 1984 mit der Veröffentlichung von Modul DL1 Dragons of Despair. Die alten Götter bäumten sich kurz darauf noch einmal auf mit dem Temple of Elemental Evil, doch trotz der Macht dieses Brüllens war das Alte zum Untergang verdammt, die Zeit des "simplen Dungeon Crawls" war vorbei.
I got assigned to a team that was supposed to develop a line of modules, each featuring a different dragon. But we didn’t want it to just be a ‘dragon-of-the-month’ club. (Tracy Hickmann)
Kein Dragon-of-the-Month - die Zukunft gehörte den epischen Geschichten mit Tragödie und Triumph, noblen Opfern, Verwicklungen, Wendungen und Verrat.

Bis heute hat die RSP-Welt wahrscheinlich kein besseres Design-Team am Werkeln einer Abenteuerreihe gesehen, als bei Dragonlance: Tracy and Laura Hickmann, Harold Johnson, Douglas Niles, Jeff Grubb und schließlich als lead artist Larry Elmore leisteten die Hauptarbeit dieses Epochenwerks. Seit 1982 arbeiteten die Hickmanns daran, in einer Abenteuerserie den Drachen ihre Majestät und ihren Schrecken zurückzugeben. Die Chronicles wuchsen an zum vielleicht erfolgreichsten Modulzyklus aller Zeiten, bestehend aus insgesamt zwölf Abenteuermodulen, einem Quellenband und einem Kriegsspiel

Sonntag, 12. April 2015

Ein bißchen albern...

Right there it is, the American Nitemare: But this time WITH KITTENS. Es war ein seltsamer Tag heute und die erste Schlagzeile für die neue Staffel American Nitemare entpuppte sich als: "President Hillary Clinton Deploys Nuclear Strike Force to the Baltics".

Das wird düster-düster. Von daher: Oh, look, kittens. Zum Mitsingen. Und ja, Trevor Moore ist cool.

Freitag, 10. April 2015

Quae volumus, credimus libenter

Qualitätsjournalismus (Symbolfoto)
In den Redaktionsstuben quälen sie sich damit, daß Rotznasen zwischen acht und achtzig die Stirn haben, an ihren großen und kleinen Werken zu kritteln oder gar- Schockschwerenot (Danke, Frau Dr. Fuchs) - die zugrundeliegenden Fakten zu prüfen. Fachjournalisten aller Richtungen werden angegangen von Fachvertretern, weil sie verkürzt, reißend, oft einfach nur grundlegend falsch über wissenschaftliche Arbeiten berichten. Manche Blogger leisten bessere und gründlichere Recherche als das eine oder andere Investigativteam.

Ach es ist ein Leid, Journalist zu sein, mit einem beruflichen Ansehen, das in den Keller rauscht, als seien die Kabel im Fahrstuhl gerissen. Da macht man sich schon Gedanken. Als Journalist. Über die "Zukunft von irgendwas mit Medien" (düster) oder auch den vielbesungenen "Qualitätsjournalismus".

Gerade dieser "Qualitätsjournalismus" beschäftigt den Schweizer Journalisten Zimmermann, der den Journalismus der Bezahlmedien immer als Qualität betrachtet. Mit dieser Torenlanze beginnt der Aufritt, die Hufe stampfen und die Qualitätsjournalismusmühlen ragen auf vor ihm in den Morgen.
In verwandten Berufen kennt man diese Unterscheidung zwischen gehobener und minderwertiger Güteklasse nicht. Den Ausdruck Qualitätsliteratur gibt es nicht. Es gibt auch keine Qualitätsmalerei, keinen Qualitätsgesang und keine Qualitätspoesie.
Eh? Ja? Es gibt Hochliteratur, Unterhaltungsliteratur und Schundliteratur, es gibt Kunst, Kunsthandwerk und Kitsch, es gibt E-Musik und U-Musik, es gibt Dichtung und Gereimtes. Ungeachtet aller persönlichen Meinung dazu: Die Unterscheidung zwischen qualitativ Hochwertigem und Schund ist seit jeher eines der Merkmale der Kulturrezeption im deutschsprachigen Raum.

Muß man wissen (Danke, Herr Dr. Stoll).

Ist aber am Qualitätsjournalisten Zimmermann irgendwie vorbeigegangen (man fragt sich, wie er das packen konnte), weswegen er diesen Blödsinn in die Textmaske sekretierte. Das stand dann da, und vielleicht war er gar noch stolz darauf, als er Korrektur las, und nannte diese greuliche Mißbildung einen "Gedanken".

Ach Kinder, seht ihr, deswegen wird das auch 2015 wieder nix mit dem Dingens da, dem Qualitätsjournalismus.