Donnerstag, 31. Dezember 2015

Schluß für dieses Jahr

Kurz, schmerzlos. Good-bye 2015. Warst nich so dölle, aber die Mikroben haben mich doch nicht bekommen. Dann schauen wir mal nach vorne auf das Jahr 2016. Als letztes Hindernis sehe ich da noch einen großen, gebratenen Vogel im Rohr und eine Batterie Flaschen voll Rotem.

Packen wir auch noch. :) Allen Vorbeiirrenden: Einen Guten Rutsch und ein frohes neues Jahr 2016. See you on the other side.

Mittwoch, 30. Dezember 2015

Spielbares Material - Übersicht

"Cool, Wilde Völker kannte ich noch nicht." Stand heute als Kommentar im Blog, und es ist nett, jemandem eine kleine Freude zu bereiten.

Ist aber auch schade, daß die Sachen im Laufe der Zeit verstauben und dann vergessen werden. Wenn man mit Liebe gemachtes Zeug präsentiert, sollte das auch sichtbar bleiben. Daher hier mal eine Übersicht über das, was sich im Blog so finden läßt. Das werde ich fest in die Seitenleiste tackern und dann aktuell halten.


Module, Settingmaterial und Regeln

DDR - Das Deutsche Rollenspiel. Eine Modifikation für Old-School-DSA basierend auf Edition 1 mit Spurenelementen von Edition 2. Dazu als Ergänzung Seefahrtsregeln (Alpha-Version).

Die Sommerwölfe - Ein Heilerorden mit Wumms. Detailliert dargestellt (Geschichte, Struktur, Ethos) und trotzdem halbwegs settingneutral. Enthält Regeln für Savage Worlds, AD&D 2nd und Blutfeuer.

Wilde Völker - Beitrag zum GRT 2014. Dies ist eine Erweiterung von B/X-D&D. Sie umfaßt die Beschreibung der Barbarenvölker Ancorons und ihrer Lebensweise, drei neue Klassen und das Einsteigerabenteuer Die Festung des Sklavenherren. (Hier ein wichtiges Erratum).

Advanced Mentzer - eine behutsame Überarbeitung von BEAM-D&D (bzw. B/X). Ziel war eine Vereinheitlichung von Mechanismen und das Auflösen der Probleme Diebesparadox und quadrierte Zauberkundige. Ist noch im Beta-Zustand.

Möge Robert Koch mir verzeihen - Ein kleines System, um OSR-Systeme mit Seuchen aufzupeppen.


Zufallstabellen und Spielhilfen

Sprachen sind geil - Ein paar Gedanken zum sinnhaften Einbau von Kunstsprachen ins Spiel. Als praktisches Beispiel wie einfach das sein kann, findet sich da auch der kleine Sprachführer Pharizi.

NSC-Tabelle - Wie man ganz schnell einen NSC beschreibt und dazu eine Tonne Ticks und Merkmale.

Augen des Schicksals - Dominosteine als Bennie/Fanmail-System im Einsatz bei Spielen, die primär den W20 zur Entscheidungsfindung nutzen.

Zwölf zum Zwölften - Zufallstabelle, was im örtlichen Tempel gerade los ist, wenn die SC dort auftauchen.

Klassisch

Am 19. März 2016 steigt der nächste Gratisrollenspieltag. Juckt mich wieder, ein bißchen Material dafür zu bauen, nachdem es 2015 leider nicht geklappt hat. 2014 hatte aber ganz ordentliches Feedback.

Labyrinth Lord oder Destiny Dungeon, vielleicht für beide Systeme (und dazu dann noch Savage Worlds). Das wird dann ein ganz klassisches Verliesabenteuer, in dem man Samoth den Schänder, der das Dörfchen Farlan plagt, aus seinem Stützpunkt räuchern muß. Kleine Siedlung, bißchen Wildnis mit Hexkarte und ein paar Räume Dungeon. Wirklich ganz klassisch, aber fun. Da muß niemand Angst vor einer Kontroverse, amoklaufenden Nazis oder nationaler Presseschande haben.

Leider nur als download. Im Gegensatz zu lobenswerten Charakteren wie Markus Leupold-Löwenthal, die Herzblut, Zeit und Geld in den GRT stecken, habe ich keine Ahnung von diesem ganzen Crowdfunding-Kram. Ich belasse es bei Zeit.

Ach ja, und was machst Du zum GRT?

Donnerstag, 24. Dezember 2015

Und auch 2015 ein frohes Weihnachtsfest und FATE


Auch nach diesem, im chinesischen Sinne interessanten Jahr 2015, findet Weihnachten statt. Es ist der 24. Dezember und ich könnte im T-Shirt Holz hacken. Könnte, muß ich aber nicht, denn so dringend muß bei Temperaturen über 10 Grad nicht hochgefeuert werden. Da reichen die Vorräte.

In diesem Sinne ein besinnliches, friedliches Weihnachtsfest, frohes Völlern, schöne Stunden mit der Familie für alle, die hier vorbeistreifen.

Und da wir so ein nettes Kätzchen hier im Blog haben, schiebe ich noch einige hinter her. Ich habe meinen RPGDT-Gutschein unter anderem in was umgesetzt, was ich mir sonst nie beschafft hätte - ein FATE-Produkt.

Cats are magical; cats understand sacrifice and the power of names. A decapitated mouse left on the doorstep or pillow is a powerful ward, and a spell wailed by the cat chorus confers even greater protection. When evil is on the rise and the safety of the neighbourhood is at stake the Parliament of Cats is there to stand firm against the darkness.
Take Silver Ford, for example, a sleepy tourist town near a played-out old silver mine. When kids messing around in the mine accidentally rouse an ancient evil on All Hallows’ Eve, the secret and magical cats of the neighbourhood are the only thing protecting their special people from the things that go bump in the night.
Mal sehen, obs was taugt.

Sonntag, 20. Dezember 2015

Maschinen mit Schwarzem Humor



Gerade nochmal in den G+-Stream geschaut. Das war dann auch eher aus der Kategorie Schwarzer Humor (was als Bezeichnung im Kontext sicher culturally insensitive ist). Andererseits: Die Jungs sehen aus wie Adventssänger.

Star Treks Expanse - eine ideale Plot Point Kampagne

via 1darthvader.deviantart.com/
Creative Commons Attribution
-Share Alike 3.0 License
Addendum 21.12.2015

Mittlerweile ist mir zur Kenntnis gelangt (danke Zornhau et al), daß es eine Serie namens The Expanse gibt und daher der Titel mißverständlich gewählt war. Ich habe entsprechend geändert. Die Serie schaut übrigens vielversprechend aus.

Die dritte Staffel der Serie Star Trek Enterprise (nicht zu verwechseln mit TOS) gibt eine ideale Grundstruktur vor, um eine Savage Worlds PPK daraus zu bauen. Denkbar ist auch eine Star Frontiers Kampagne oder gar ein Aufguß von Raumpatrouille Orion mit einer Conversion von Stars without Numbers oder Starslayers. Die Bausteine sind großartiges Spielmaterial.


1) Ein dringlicher Anlaß

Nach einem verheerenden Angriff einer Drohne auf die Erde steht die Drohung einer bis dahin unbekannten Spezies im Raum, die die gesamte Menschheit prophylaktisch vernichten will.

2) Ein Gegner als Puzzle

Die Xindi sind die große Unbekannte. Was ist das für eine Spezies? Wo leben sie? Warum ist ihre erste Heimat zerstört? Was haben sie gegen Menschen? Warum? Wie genau wollen sie ihre Absichten umsetzen? Wie kann man das verhindern? Darauf gilt es Antworten zu finden, während man tiefer in den unbekannten Weltraum vordringt.

3) Ein offenes Ende

Alle Lösungsmöglichkeiten liegen auf dem Tisch, wenn man die Fragen erst einmal beantwortet hat, von Diplomatie über Brute Force bis hin zu einem Handstreich, der immerhin Zeit gewinnen würde.

4) Eine Sandbox als Schauplatz

Die Expanse, in der die Enterprise nach den Feinden sucht, ist eine gewaltiges Raumgebiet mit etlichen Spezies und alles andere als leer. Gleichzeitig (und noch besser) sind hier die Gesetze der Physik zeitweise aufgehoben. Da kann der SL zu den Plot Points seiner Kampagne so ziemlich alles an Tales und One Pagers unterbringen, was ihm gerade einfällt oder ihn schon immer gejuckt hat.

5) Andere Interessengruppen

Ein Anschlag wie der auf die Erde läßt sich nur mühselig geheimhalten. Andere Imperien und Förderationen werden bald wissen, daß es da eine Nation gibt mit offenkundig haushoch überlegener Waffentechnik. Wird man riskieren, daß die unreifen Menschen diese Technik oder Teile davon erlangen? Will man sie für die eigenen Machtpläne? Wird man selbst Kräfte in die Expanse senden und aktiv mitmischen?

6) Eine seltsame höhere Macht

Innerhalb der Expanse - ein weiteres Rätsel - gibt es gewaltige künstlich erschaffene Planeten. Wer hat sie erbaut und warum?

Da ist wirklich ein kompletter Bausatz vorhanden. Klasse.



Mittwoch, 16. Dezember 2015

Karneval - Vom kleinen Unterschied

Das gibts doch nicht. Du hattest noch die Herz Zehn?
Ja.
Warum hast Du dann vorhin mein As nicht bedient?!
Ich fand, so würde es eine interessantere Skat-Partie.

Bereits im Eröffnungspost des diesmonatigen Karnevals wird eine unausgesprochene Gleichsetzung von Spontanregelung und Handwedelei unter dem Ad-hoc-Label vollzogen. Das zieht sich dann durch viele der Folgebeiträge, was schade ist. Es handelt sich dabei um zwei verschiedene Dinge.

Samstag, 12. Dezember 2015

Zwölf zum Zwölften: Dinge im Tempel

Sollte ja eigentlich ein Beitrag zum Zehn zum Zehnten werden. Wieder verpennt. Naja, also werden es eben Zwölf zum Zwölften. Heute also: Ereignisse und Begegnungen im Tempel. Auch Tempel in zivilisierten Gegenden sind keine leblosen Entitäten, die nur darauf warten, den SC Dienstleistungen zu entrichten. Oft haben die ganz eigene Sorgen, und manchmal, manchmal ist einfach nur zu.

1) Schweigen. Wegen einer Sünde in der Kongregation obliegen alle Tempelangehörigen einem Schweigegelübde außerhalb ihrer rituellen Pflichten. Dies dauert zwei Wochen.

2) Zirpen. Überall im Tempel zirpen Zikaden, die Viecher sind überall. Gibt es dafür einen interessanten Grund?

3) Buße. Vor dem Hochaltar kasteit sich ein Priester mit heiliger Inbrunst. Angeblich hat er eine schwere Verfehlung begangen, aber vielleicht bestraft er sich auch nur gerne.

4) Erleuchtung. Im Tempel feiert ein ausgelassener Priester eine Rund-um-die-Uhr-Zeremonie. Er hatte eine wahrhafte Erleuchtung oder Vision, fühlt sich erhaben und will die ganze Welt daran teilhaben lassen. An der Geschichte ist was dran. Wer für einen Durchgang an der Zeremonie teilnimmt hat einen Bonus von +1 oder +2 für die nächsten 24 Stunden auf alle Würfe.

5) Armenspeisung. Vor dem Tempel drängt sich alles arme Volk aus dem Umkreis von 20 Meilen und die Priester geben eine schmackhafte Suppe und einen Kanten Brot aus. Falls das ungewöhnlich für den Glauben ist, dann finde einen Grund.

6) Pilger. Wieder ist der Tempel so voll, daß man kaum Zeit für die SC haben wird. Pilger drängen sich, um der Enthüllung der neuesten Reliquie beizuwohnen.

7) Nicht zuhause. Die SC werden mit den unteren Rängen des Tempels vorlieb nehmen müssen. Die Großkopferten sind auf Buß- oder Pilgerfahrt nach Ganzweitweg. Kann sein, daß es unter den Novizen zum Katze-aus-dem-Haus-Syndrom kommt.

8) Weihe. Der Tempel wird gerade neu geweiht, weil er entweiht wurde (Mord im Heiligtum, Relique gestohlen etc.). Bis dahin finden keine Kulthandlungen statt.

9) Debatte. Gespannte Stimmung im Tempel. Ein noch junger Mensch hat den Ruf der Gottheit vernommen, die Familie ist dagegen und gekommen, ihn heimzuholen. Ein Priester debattiert mit ihnen leise, aber die Situation wirkt gespannt.

10) Hoher Besuch. Ein Ordensoberer oder ein mächtiger Weltlicher stattet dem Tempel gerade einen Besuch ab. Viel Aufregung und wenig Zeit für die SC.

11) Verhaftung. Während die SC im Heiligtum sind, kommen Stadtwachen. Sie wollen einen der niederen Priester abführen, der ein Verbrechen begangen haben soll.

12) Geschlossene Gesellschaft. Der Tempel ist geschlossen wegen einer privaten Hochzeit, einer Trauerfeier oder einfach nur wegen Renovierung. In dringenden Fällen den kleinen Schrein am Teich anbeten. Wir danken für ihr Verständnis.

Dienstag, 8. Dezember 2015

Ja... Neeeee.

Das neue DSA-Hardcover macht schon was her. Nicht der allerletzte Design-Schrei (was immer der sein mag), aber schwer und von wertiger Gediegenheit liegt es ausgesprochen gut in der Hand. Schönes Buch. Ich hatts beim Buchhändler in der Hand.

Als Sparbrötchen hab ich mir natürlich nur das PDF geleistet. Hat den Vorteil daß ich mich nicht drüber ärgern muß, mit Erscheinen der zwoten Auflage (bald) einen Haufen durchaus wichtiger Errata in meine von Weidener Jungfrauen arschgeklöppelte Luxusausgabe tackern zu müssen.

Jedenfalls ist der Rotwein bereit, das Buch auf dem Schirm, und ich kann zu meiner Begegnung mit DSA eilen, mit DSA-5, dem besten DSA seiner Zeit. Als erstes lade ich mit den SC-Bogen herunter, hochoffiziell, Variante 1.6, ausfüllbar mit "voller Kostenrechnung".

Oh. Volle Kostenrechnung, ja?

Ich klicke darauf. Zehn Seiten. Zehn Seiten Charakterbogen. Das ist kein Charakterbogen, das ist eine schriftliche Urteilsbegründung über einen Kapitalverbrecher! Mit einem Seitenhintergrund, der aussieht, als hätte ein Felsenbeißer auf meinen Monitor gekotzt. Zehn Seiten Charabogen gehn nicht, gehn gar nicht.

Klar, je nach Charakterwahl kann ich einige Seiten wahrscheinlich auslassen, aber trotzdem, das ist einfach nur eine Spaßbremse in Form einer Betonwand auf der Autobahn. Das zeigt mir nur an, daß die SC-Erschaffung immer noch ätzend aufwendig ist, da sprüht kein Spaß, schon gar nicht bei einer Präsentation deren Designer das verdorrte Herz einer Mumie in sich trägt. Etwas mehr Style und wir hätten reden könne, aber so ist meine Vorfreude auf euer Werk einfach in besagte Betonwand gekracht.

Steuerformulare sind stimmungsvoller.

Neeee, also vor Weihnachten nicht. Vielleicht treffen wir uns im neuen Jahr, DSA-5, aber etwas das so aussieht will ich mir im Vorweihnachtsstreß nicht geben. Du bist der verregnete November unter den Rollenspielen, wenn selbst Bäume aussehen, als müsse man ihnen Trost spenden.

Aber damit das nicht wieder nur (wenn auch zurückhaltendes) DSA-Gebashe wird: Hexenreigen hat mir ganz gut gefallen. Definitiv märchenhaftes Aventurien (das könnt ihr besser als alle anderen) und dabei mit auffallend wenig der alten Schwächen. Das macht ausgesprochen Lust auf mehr Material.


Montag, 30. November 2015

One-Eye and Friends - The Black Company

Wer gerne Fantasy liest, ist mit dem Problem konfrontiert, daß die Autoren des Genres selten gute Stilisten sind. Man ist froh und glücklich über adäquate Schreibe (SOIAF), gar zu oft reicht es jedoch nicht einmal dazu (Wheel of Time), und ggf. ist da noch ein deutscher Übersetzer, der dem Text den Rest gibt (Shannara und Dragonlance).

Insofern ist ein Werk wie Glen Cook's Black Company einer der raren, raren Glücksfälle. Eine tolle Geschichte voll moralischer Ambivalenz und starken Charakteren. Verfaßt in einer Prosa, deren Kargheit Funken schlägt - scharf, zynisch und mit stellenweise staubtrockenem Humor. Erschienen ist das bereits 1984, als der erfolgreiche Teil des Genres sich zum größten Teil noch in den Niederungen des Tolkien-Epigonismus fläzte.

Es gibt eine schöne englische Sammelausgabe von TOR, und der eigentliche Anlaß dieser kleinen Empfehlung hier ist eine deutsche Ausgabe vom Mantikore-Verlag. Ich habe die Übersetzung nicht gelesen, hoffe (und denke) aber, sie ist besser als die Cover-Gestaltung.

Sonntag, 29. November 2015

Würdiger Vertreter

Bei Würfelheld Würfelabenteuer (so sorry) gibt es eine schöne Vorstellung von Dungeon World. Spoiler Alert: Sie fällt positiv aus. Kein Spoiler: Ich kann das Spiel nicht ausstehen. Aber - und das ist das Großartige an dieser Rezi - ich kann jetzt den Finger drauflegen, warum ich das so... suboptimal finde (da sollte eigentlich "scheiße" stehen, aber das gibt nur wieder negative Kommentare).

In den Kommentaren ist nämlich das Link zum Dungeon World Guide.Was das ist? Oh, ein Dokument, das Dir erklärt, was im Dungeon World Regelwerk eigentlich steht. Klingt ein bißchen... suboptimal? Ist es auch. Und es ist auch nur der Anfang.

Dungeon World hat nämlich Regeln für sogenannte GM Moves, sie sind eines der Herzstücke des Systems. Was das ist?
When the GM makes a Move, it's not some esoteric new thing. If you look at the list of GM Moves and read them carefully, you'll realize that they're just things that we've always done as GMs. They are just codified here for ease of use.
Um die volle Volte zu schlagen: Dungeon World nimmt das, was man sowieso selbstverständlich als Spielleiter tut und gießt das in ein "Regelwerk". Dabei ist dieses Regelwerk dann noch so unverständlich, daß viele Spieler (nicht alle) die hier verlinkte Erklärbärbroschüre brauchen, um was damit anfangen zu können.

Das firmiert dann unter "Ease of use".

Wenn man bedenkt, daß Vince Baker dahinter steht - der das ursprüngliche Apocalypse World verfaßt hat - ergibt das natürlich alles schon wieder Sinn. Baker, Edwards, die Forge insgesamt verfolgten ja diese Masche: Selbstverständliches, Altbekanntes und Offensichtliches als "Erkenntnis" ausgeben, in aufgeblasenen Aufsätzen dogmatisieren und dann in ihrem Forum darüber diskutieren verlautbaren.

DW ist ein würdiger Vertreter dieser Denkschule. Mit Hilfsbroschüre zum betreuten Leiten.

Freitag, 13. November 2015

Poetry

Kommentar-Spamordner sind fun. Nicht immer, aber oft. Robotereintragungen wie die folgende können kontextuelle Poesie entwickeln:
hi!,I love your writing very so much! share we keep in touch more approximately your post on AOL? I need a specialist on this area to unravel my problem. May be that is you! Looking forward to see you. Feel free to visit my blog: lesbians
Meine Rezension zu Village of Homlett versetzt mich in die Lage, das Problem eines Lesbenlog-Betreibers lösen zu können. So nachhaltig in der Tat, daß er/sie via AOL Kontakt halten möchte.

Via AOL.

Nur echt mit der CD im Briefkasten. Ich werd nostalgisch.


"Ist es auch Wahnsinn, so hat es doch Methode"

Fokus der heutigen Berichterstattung ist natürlich der Eindringling im Weißen Haus, der vom Secret Service niedergeschossen wurde.  Er trug eine Machete, eine Teleskop, 200 Schuß Übungsmunition 7,62mm und einen Laptop bei sich. Das Weiße Haus schweigt sich über den Inhalt des Laptops aus. Eine Recherche ergibt, dass der Attentäter Walter Freeman eine psychiatrische Vorgeschichte hat. Davor war er von 2001 bis 2005 Teilchenphysiker am Fermi Lab.
Morgen also geht es weiter. Folge 5 von Staffel III American Nitemare. Natürlich ist der geplante Plot sorgfältig in Trümmer gelegt worden, genau so wird das erwartet, genau so soll das sein.

Teile des Newsteams liegen nach einer Schießerei in einer Tiefgarage im eigenen Blut und warten auf den Notarzt, New Jersey steht unter Quarantäne, verstörte Teilchenphysiker irren mit Teleskopen durch Regierungsgebäude, Impfkritiker werden von Geheimdiensten gejagt und ermordet, und der Kult der "Veganer des Leviticus" arbeitet weiter an der Erfüllung seiner Prophezeiung.

"Die Kühe sind nicht, was sie scheinen."

Was hat das CERN mit der Sache zu tun? Warum sind Masern auf der USS Pebble ausgebrochen? Wer ist "Prof. S" und woher stammt der Labradorwelpe im Wäschekeller? Was hat es mit den ganzen Wasserrohrbrüchen in New York City auf sich?

Wenn das vorbei ist, schreibe ich eine Blogserie, wie man diesen kreativen Irrsinn geordnet hält, elliptische Strukturen verwendet und prinzipiell flexibel und doch straff leitet. Moderne Zeiten sind als Setting ebenso anstrengend wie spaßig.

Aber jetzt muß ich für Morgen noch ein paar Trümmer wegräumen.

Donnerstag, 29. Oktober 2015

National Novel Writing Month...

...ist im November und sollte schon längst in International Novel Writing Month umbenannt sein. Ziel der Aktion: 50.000 Wörter (also eher Novelle als Roman) im Zeitraum von 30 Tagen schreiben. Das sind 1666 Wörter pro Tag, eigentlich schaffbar. Wenn man gut vorgeplant hat. Der Trick hier ist aber eigentlich Wildes Draufloshacken mit allenfalls vagen Plänen und Zielen.

Zeitdruck beim Schreiben und gar noch ungeplantes Schreiben sind so gar nicht meins. Insofern sollte das also eine gute Übung sein und ich nehme diesmal - falls nicht wieder was dazwischen kommt - ernsthaft teil.

Was eignet sich am besten für diese Big-Mac Variante von Hack Writing? Fantasy natürlich. Also denn. Die Vorbereitungen beginnen für The Blue - Vol I of the Starfire-Cycle. Wenn man schon mit Ansage pfuscht, kann man das auch großspurig tun.

Es wird fürchterlich...

Wenn ich das 12-Punkte-Programm verstanden habe, sind meine Anforderungen für den ersten Punkt erfüllt. Ich tat meine Absicht kund im Blog und auf Google+. Die erwarten ja wohl nicht ernsthaft, daß ich twittere.

Nächster Schritt - den Internen Lektor für einen Monat zum Verstummen bringen.

Hier ist übrigens das Link zur Aktion. Da kann man sich dann auch noch vernetzen mit anderen deutschen Teilnehmern, falls man zur Spezies "Ich schreibe gerne in Gruppen" gehört.

Wenn ein Leser mitmacht - ich würde mich über einen kurzen Gruß in den Kommentaren freuen.

Dienstag, 6. Oktober 2015

Wie man internationale Krisen leitet

Handout zum Beginn der Krise
Amercian Nitemare in Staffel 3 hat sich zu einem Crossover aus The Newsroom und X-Files entwickelt, mit der Folge, daß die Handlung mehr Journalismus statt Schattenlaufen erfordert, und auch die Inter-Office-Soap ihren Raum fordert. Darunter lauern Serienmörder, Schattenregierung und richtig schlimme Dinge, und die Weltpolitik gibt den Redaktionstakt vor.

Ein großes Ereignis ist jeweils der Wandteppich, der sich hinter diesem ganzen Drama aufspannt. Dieses große Ereignis berührt immer wieder die Realität der SC und deren Zielsetzungen, liegt aber nicht im Fokus des Spieles. Die SC haben zumeist auch keinen direkten Einfluß auf diesen Bogen. Er ist der Hintergrund, der die Ingame-Tage strukturiert, ein Gefühl des Unbehagens und der Unsicherheit oder gar einen diffusen Zeitdruck erzeugt. Manchmal aber er greift er direkt in ihr Leben ein.

Dienstag, 22. September 2015

Stefan George und die Facebook-Kackbratzen

Der deutsche Qualitätsjournalismus(TM) leistet sich den Kolumnisten. Das sind Typen (und Typinnen, klar), die das tun, was dem deutschen Redakteur vorenthalten bleibt: Meinung und Ironie zeigen. Der SPIEGEL hält sich gleich mehrere davon. Sascha Lobo, z.B., die fleischgewordene und letzte Inkarnation der dotcom-Krise, eine Art ISDN-Buddha mit Doppelleitung, oder die Berg, deren Belanglosigkeiten wohl ein Publikum finden müssen, das das mit Gewinn liest (na, wie ist das als Dystopie?)

Ein besonderes Phänomen sind ja Kolumnisten aus der rechten, pardon, "konservativen" Ecke. Beim besagten SPIEGEL ist das der Fleischhauer Jan, der einmal die Woche erscheint, ein Karl Josef Wagner mit erweitertem Grundwortschatz, Ausbaustufe 1B.

Der setzt sich also einmal die Woche hin, bröckelt sich zumeist irgendwelche Stammtischparolen aus den Ohren und schmiert sie in die Textmaske. Dann starrt er lange drauf und hält das für Nachgedachtes. Warum der SPIEGEL seine Reputation noch weiter drückt, indem er solche Typen im Keller vor die Tastatur kettet, erschließt sich mir allerdings nicht.

Donnerstag, 17. September 2015

Traumata gesucht

Die Module für ein Rollenspiel namens Trauma müßten "Traumata" genannt werden. Meine Meinung. Aber wie man sie letztlich auch nennt: Sie werden gesucht.

Flying Games, Herausgeber von Trauma, sucht Entwickler für Module zu diesem Rollenspiel. Wer Trauma nicht kennt - die Nachbarn von den Teilzeithelden haben eine ganz ordentliche Besprechung für die aktuelle Edition im Archiv.

Wobei sie mit keinem Wort die "Bla"-Karten erwähnen (die aber eher Zubehör sind). Oh well, where were they when that pesky pompous poorly played paladine pestered my round with severely sordid and sullied self-aggrandizing shit and called it method acting?!

Wo war ich? Ach ja. Man sucht Gestalter und ich zitiere den O-Ton:
Du hast eine gute Idee für ein Trauma1111-Abenteuer? Schicke uns ein Exposé.
Das Abenteuer soll 10 bis 30 Seiten umfassen und in Deutschen oder Kümm spielen.
Und hier kommt die Herausforderung:
Die Grundidee des aktionsgeladenen Abenteuers soll nicht kampfbezogen sein und der Verlauf des Abenteuers sollte auch so angelegt sein, dass die
Spieler ohne Kampf zum Ende kommen können - oder besser noch: Kampf sollte gar keine Option sein.
Abenteuerideen, die davon abweichen, interessieren uns aber auch.
Abenteuer ohne Gewalt, aber mit Spannung und Action sind eine Herausforderung, wenn wir mal ehrlich sind. Ich hatte da auch ein, zwei gute Ideen, aber mit dem Setting werd ich nicht einfach nicht warm.

Anyway. Wer sich mal an sowas versuchen will, der nehme Kontakt auf mit:
markus KLAMMERAFFE FlyingGames.de.




Dienstag, 15. September 2015

Werkzeugkiste IV

Aaaah. Vorlesetexte - geliebt, gehaßt. Der Spielleiter nölt ohne aufzublicken und mit flacher Kadenz gemelcherte Prosa vom Blattl. Das Gehirn der intendierten Rezipienten schaltet nach 8 Sekunden in den erweiterten Spieler-Modus.

Ich muß gestehen, ich mag Vorlesetexte, wenn sie von Bedeutung sind. Da ich sie zumeist selber schreibe, kann ich sie auch weitgehend frei vortragen. Sie finden nur selten Verwendung, können aber als Einstimmung für Setpieces viel leisten. Trotzdem: Fremdgeschriebenes führt zumeist zum Runterguck-Effekt, es sei denn man übt das tatsächlich vorher. Und auch bei Eigenem verfällt man zuweilen in diese Unart.

Derzeit schaue ich grade Sorkin's Serie The Newsroom und kam dabei auf die geniale Idee, einen Teleprompter für den Laptop anzuschaffen. Für SL, die einen Lappie oder ein Tablet verwenden, ist das die ideale Lösung. Es erfordert nur ein wenig Übung und sorgt nicht nur für Augenkontakt mit den Spielern, sondern auch für besseres, natürlicheres Sprechen. Ich bezweifle stark, daß meine Gruppe letztes Mal gemerkt hat, wann ich vorgelesen und wann ich frei gesprochen habe. :)

Ich verwende den Mirror-Script Prompter. Kostenlos, leicht zu bedienen, ausreichende Optionen (Größe, Ränder, Position) und für viele OS erhältlich.

EDIT/ Link zur Software gefixt. Tut mir leid. (Danke an +Manuel Sambs).

Donnerstag, 10. September 2015

Red vs. Blue III - Die Entscheidung

(Teil I hier und Teil II hier.)

An eine RSP-Einsteigerbox müssen andere Kriterien angelegt werden, als an andere Rollenspielartikel. Sie birgt für vollkommen Unbeleckte die Schwelle zu einem arkanen Hobby, das sich als "Spiel" bezeichnet, dabei aber mit den meisten Konventionen von (Brett)Spiel bricht und tatsächlich sowas wie Arbeit und Aufmerksamkeit vom Konsumenten erfordert. Damit diese Schwelle auch überquert wird und nicht abschreckt, muß eine solche Box verdammt viel richtig machen.

"Originalität" ist dabei ganz außen vor, weswegen ich auch nichts negatives über das Setting gesagt habe in dieser Besprechung und auch nichts sagen werde.

Die Entscheidung - Red vs. Blue

Red Box war das (fast) perfekte Produkt zur perfekten Zeit. Sie vermittelt ihren Stoff auf spannend-spielerische Art. Daß man mit ihr alleine ohne Hilfe wirklich Rollenspiel "erlernen" kann, war die grundlegende Voraussetzung für ihren Erfolg in der prä-digitalen Welt. Mit ihr konnte das Medium RSP die entlegensten Dörfer erreichen und dort beginnen sich auszubreiten, ohne daß erfahrene Hilfe dazu nötig war.

Letzt hab ich mir die Haare in den Fliegenfänger geschüttelt. Klebte wie die Hölle. Ruhe bewahrt, gegoogled und den entscheidenden Tip bekommen (Öl). Heute muß in der ersten Welt niemand mehr etwas nur aus einer Box lernen. Das Wissen der Welt steht uns auf Wischen zur Verfügung.

Moralfachkräfte

Absurd ist es, wenn an extra für Rollenspiel ausgewiesenen Orten im Web nicht über Rollenspiel diskutiert werden kann, weil da "was Politisches" bei rauskommt / rauskommen könnte. Und das wollen wir ja nicht. Also werden solche Gespräche beendet, abgeschnitten, verschoben. Weil, "was Politisches".

Das ruft mehrere Reaktionen wach bei mir. Zunächst einmal eine Entschuldigung bei Dr. M. der eines seiner Hauptseminare einläutete mit der Bemerkung: "Die meisten Menschen fallen in zwei Kategorien. Die einen haben Carl Schmitt nicht gelesen, die anderen nicht verstanden." Buuuuuh machte mein jüngeres Ich.

Ich beginne, ihn zu verstehen. Ich beginne, beide zu verstehen.

Das Zweite? Oh ja, daß solche RSP-Communities sich tatsächlich an eine Rollenspiel-Dystopie namens Paranoia angleichen. Da gibts in jedem Team auch einen Glücksoffizier, der für Aufrechterhaltung des Wohlbefindens und für die Beendigung von dieses Wohlbefinden gefährdendem Verhalten zuständig ist (hab ich die Casi richtig? Diesmal nicht, glaub ich. Is spät.). Everybody smile.

Wobei "Glücksoffizier" für eine deutsche Community nicht griffig genug ist. Wie wäre es mit "Moralfachkraft"?

Drittens schließlich: Die armen Schweine. Wenn ich den Buschtrommeln glauben darf, die ich so höre, kommt da einiges auf die zu. Die Arschlöcher beider Seiten im Gendergeseiere haben RSP für sich entdeckt. Das wird sicherlich häßlicher als die Hugos. Wir haben nur die Vorboten gesehen.

Dienstag, 8. September 2015

Aaaah. Die Vorfreude.

Die New York Times spricht in einem Beitrag über das kulturelle Phänomen Star Wars. Da liest man auch mal die NYT. Sehr schön ist die Schilderung der Fan-Reaktionen auf den Trailer:

Whatever the mystique of ''Star Wars,'' the reaction to the trailer seemed to burn up the Internet. It has been shown on the ''Star Wars'' Web site, and was widely filmed by fans when it was shown on ''Entertainment Tonight'' and ''Access Hollywood.'' 

''The trailer felt like five seconds,'' said Harry Knowles, who founded the Ain't-It-Cool-News Web site, which is populated by movie fans obsessed with ''Star Wars.'' Over the Internet, Mr. Knowles seemed stricken with guilt about his early qualms about the new ''Star Wars.''

''I hate myself for every doubt I had,'' he said. ''What on earth was I ever thinking? Analyzing every nugget, every whisper. Worrying about reshoots and deadlines.'' Other fans, on the Internet, talked about weeping and shaking while watching the trailer
Die Vorfreude ist groß, und angesichts der Tatsache, daß mir trotz ausgefeilter Vermeidungsstrategien jeder neue Filmschnipsel irgendwie unter die Nase gehalten wird (mit einem je nach verstandlichem Zuschnitt angemessen paraphrasierten "GEEEEIIIILLLL!!!"), kann ich davon ausgehen, daß es in deutschen Landen nicht minder herbeigefiebert wird.

Oh, ach, ich hab zwei Sätze oben rausgeschnitten.
George seems to be 100 percent on his game.

''On Mr. Knowles's Web site, a fan named David Chung summed up his feelings: ''What can I say! George Lucas must be a superior form of life!'
Yopp. Im Artikel von 1999 werden feuchte Geekbuxen angesichts des ersten Trailers von The Phantom Menace beschrieben. Mann, wir alle wissen, wie das ausging, Meesa so sad.

Ich rate also jeweils - wenn das Echo vom jeweiligen GEEEEIIIIILLLL in den Klüften meines Hirnes verebbt ist - zu reduzierter Hyperventilation. Warten wir doch erstmal ab, wie toll es wirklich sein wird, wenn Han Solo das Hüftgelenk platzt.

Zum NYT-Artikel gehts da lang.

Montag, 7. September 2015

RSP-Karneval: Epic Fail.

Ich drück mich, ich gebs zu. Der Kampf der Giganten findet keine Entscheidung. Ich muß die Nostalgie im Herzen eliminieren und die Regelsysteme nochmal kritisch prüfen. Morgen also.

Bis dahin zum Zeit schinden eine kleine Anekdote eines Epic Fail im Rahmen des diesmonatigen Karnevals.

Ist Jahre her. Mein Krieger Tangol verteidigt in einer brennenden Stadt heldenhaft ein Gebäude vor anstürmenden Goblin. Es liegt ungläubiges Staunen über Kameraden und SL, auch etwas Ehrfurcht. Es ist ein heldenhafter Kampf, Würfelglück ohne Ende, aber die Mauern waren genommen, der Goblins Dutzende alleine bei meinem Krieger. Auch wenn er sie in Scharen niedermäht, so sind da doch die Bogenschützen aus der dritten Reihe. Schließlich macht er den Boromir.

Ich: Ich hoffe... ich hoffe, die Waisen konnten entkommen... (*stirbt*)
SL: Die Waisen? Mmmmh.... Tangol stand und starb vor Haus #17, oder? 
Ich: Ja. Der rote Backsteinklotz.
SL: Daaaas... ist der Schlachthof.

Ja. Ich habe verzichtet, ein Epos ein darauf dichten zu lassen.

Freitag, 4. September 2015

Red vs. Blue II

Dies ist der zweite Teil der Besprechung der Splittermond-Einsteiger-Box. Der erste Teil findet sich hier.

Runde 3 - Charaktererschaffung

Hier ist ein direkter Vergleich natürlich nicht möglich. Das einfache D&D-Red erlaubt den Charakterbau selbst für blutigste Anfänger in ca. 15 Minuten. Roll 3d6 in order, such Dir Deine Klasse aus, notiere Dir allfällige Spezialfertigkeiten, ggf. auch Zaubersprüche und kauf Dir Ausrüstung.

Das kann das Blaue nicht leisten, das soll das Blaue nicht leisten. Es ist ein komplexeres, moderneres System. Trotzdem ist es für eine Einsteigerbox existentiell, den Prozeß überschaubar zu halten.

Die Erschaffungsregeln kommen in einem eigenen Heft von 30 Seiten daher. Sie erfolgt in sieben Schritten und ist weitgehend paketorientiert. Nur an zwei Stellen sind freie Punktevergaben möglich. Gegenüber dem "Vollspiel" fällt auf, daß der Prozeß verkürzt wurde. Es fallen vor allem die Schritte raus, die mich stören, namentlich "Herkunft" und "Ressourcen". Sehr gut.

Ganz ohne Verweise auf das eigentliche Regelbuch der Box kommt das Büchlein nicht aus. Die Paketbauweise hingegen ist auch für Anfänger geeignet. Die Auswahl an Kulturen, Rassen und Ausbildungen erlaubt eine hinreichend differenzierte Charakterwahl.

Die Erschaffungsregeln sind für ein so komplexes Regelwerk recht überschaubar und flott. Aber kein Anfänger wird einen tauglichen Charakter bauen können, ohne zumindest mal in das Spiel reingeschnuppert zu haben. Hier liegt Splittermond hinter D&D, dessen systemimmanenter Kompetenzschutz "Fehlbauten" fast vollständig verhindern kann. Die Paketbauweise versucht das zwar auch, aber die freien Punktverteilungen bei Attributen und Fertigkeiten können zu argen Problemen führen.

Splittermond gleicht dieses Manko jedoch aus, in dem es schön gestaltete Charaktere zum direkten Losspielen in die Box gepackt hat.

Die Runde gewinnt keiner, beide erhalten je einen Punkt, weil sie ihre Aufgabe innerhalb ihrer unterschiedlichen Rahmenbedingungen optimal lösen.

Blau 2 vs. Rot 2

Donnerstag, 3. September 2015

Der Heilige Hypokrit

Den derzeitigen Scheißesturm um OneBookShelf werd ich inhaltlich nicht kommentieren. Zuviele Minenfelder zu gut getarnt. Ich beschränke mich auf lautlose Bewegungen von Augenbrauen und Mundwinkeln.

Aber schön zu sehen, daß das Internet noch funktioniert. Den heutigen Preis des Scheinheiligen verleihe ich Erik Mona, der einige Tweets voll moralischer Empörung abfeuerte. Das geschah offenkundig in voller Unkenntnis seines eigenen Tuns. Ich erinnere hier nur mal an The Hook Mountain Massacre. Da kann man durchaus einen vergleichbaren Torture-Porn-Vorwurf aufmachen, wenn auch gegen gehobeneres Niveau.

Runner-Up für den Preis war übrigens Raggi. Aber das überrascht wohl keinen.

Red vs. Blue I

Jetzt habe ich also endlich Zeit, mich etwas intensiver um die Einsteigerbox von Splittermond zu kümmern. Nein, ich war nicht nett zum Penatenspiel in der Vergangenheit - das GRW wurde von mir als "entschlossen mittelmäßig" bezeichnet, das Promomaterial versuchte mich durch betonte Einfallslosigkeit zu bestechen, und die Abenteuer, die ich bisher goutierte, entsetzten durch ihre Altlasten. Was blieb mir denn neben altväterlicher Strenge, die auch lobte, wo es zu loben gab?

Aber die Einsteigerbox hab ich gehyped. Jetzt also ist es an der Zeit, sie auf Herz und Nieren zu prüfen. Aber nicht in einer einfachen Rezi, nein, wir schicken die Blue Box in einen Kampf über mehrere Runden, um zu sehen, was sie aushält.

Ooooooooooooh. Ich kann nicht hinsehn. Ich tus trotzdem. Das MUSS weh getan haben, das Gelenk hat man sogar hier in der Sprecherkabine krachen hören. Die Star Wars Box schleppt sich aus dem Ring. Sie sieht NOCH nutzloser aus als zuvor.

Mentzers Red Box geht zurück in die rechte Ecke, seit mehr als 30 Jahren ungeschlagener Meister aller Basisboxen. Die meisten ihrer Gegner sind nur noch Schatten der Vergangenheit. Sie aber steht.

Und da ist ein neuer Herausforderer. Klein. Blau. Deutsch. Er sieht furchtlos aus. Tja, er weiß nicht, was ihn da erwartet. Meine Damen und Herren, SPLITTERMOND wirft den Handschuh in den Ring. Der Gong tönt zum "Ring frei" und es beginnt.

Donnerstag, 20. August 2015

#RPGaDAY2015 - Part 2


Wo war ich stehengeblieben? Ah, hier:

Liebstes Fantasy-RSP?

Müßt ich jetzt natürlich Eigenentwicklung schreiben, deswegen entwickelt man ja eigen. Is aber natürlich blöde. Insofern gehe ich dann mal mit Mentzer-D&D.

Liebstes SF-RSP?

Oh-oh. Dazu komm ich leider kaum, irgendwie krieg ich da nie die Mitspieler für. Alternity fand ich sehr stark, ebenso natürlich D6 Star Wars. Traveller hat einen staubtrockenen Reiz mit all seinen Games-in-Game fürs Barbiespiel und dem aus meinem Lieblings-SF-Roman geklauten Setting. Puuuh. Da fällt die Wahl schwer.

Spontan am ehesten reizt mich allerdings Star Slayers mit seinem unbeugsamen Willen zu VANILLA!

Liebstes Superhelden-Rollenspiel?

<Bin pinkeln>

Liebstes Horror-Rollenspiel?

Bin nur ich das, oder wird das repetitiv? Als Antwort: Wenn mir mal ein Spiel entgegenkommt, das Horror zu vermitteln vermag ohne krampfiges Metagedöhns werd ichs bestimmt lobend nachtragen.

Liebstes Setting?

Ooooooooh. Das wird schwer. Birthright, Dark Sun, City of Greyhawk, Mystara, Shadowrun, Aventurien, Hellfrost, Deadlands, Elcwing, American Nitemare, Ancoron, Star Wars, Babylon 5, Mittelerde...

Wirklich nur eines? Boa. Von meinen eigenen Settings Elcwing, von den kommerziell erhältlichen Birthright gleichauf mit Deutschland in den Schatten. Aber ich bin eigentlich überall gerne zuhause.

Das perfekte Spiel für Dich?

24.02.2007 - 30.12.2007 - 24.05.2008 Das wären mal drei Beispiele. Everybody's on fire.

Bevorzugte Hausregel?

BEAM D&D komplett auf "Hoch ist gut" umzubiegen.

Revolutionäre Spielmechanik, die Dir am besten gefällt?

Wut? Muß es "revolutionär" sein? Wer revoltierte da gegen wen (und wer hat gewonnen)? Noch wichtiger: Warum hab ich mal wieder nix mitgekriegt? Ernsthaft: Meine liebste Spielmechanik ist es, einen W20 im Lederbecher klappern zu lassen, auf die Tischplatte zu hauen, nachzugucken, ob meine Aktion geklappt hat und ggf. "In your face, asshole" zu schreien. "Oooooh shit" nehm ich aber auch.

Ich bin ein einfacher Mann.

Revolutionär im Sinne von "neuartig als es vorgestellt wurde"? Fanmail find ich als Konzept ganz interessant. Karten und Chips bei Deadlands mag ich, weil sie etablierte Mechaniken (Ini-Würfel) eins zu eins mit Settingflair ersetzen. Das läßt sich leider nur selten erreichen (bei Hellfrost beispielsweise stören mich die Pokerkarten dann).

Bevorzugte Inspirationsquelle fürs RSP?

Keine. Alles kann Inspiration sein: Andere Medien, die Nachrichten, meine Katzen, eine Bemerkung der Fleischfachverkäuferin an der Theke, ein Gesicht in der Straßenbahn. Da leg ich mich nicht fest.

Welche Verschmelzung zweier Spiele würde Dir gefallen?

Okay: Was? Was will der? Risiko mit Battleships? Runequest-DSA? Pathfinder mit Jenga-Mechanik?

Liebstes Spiel, das Du nicht mehr spielst?

Oh. Oh. Ahm. Also DSA 1 fand ich immer ganz cool (bis ichs nochmal ausgepackt habe). AD&D 2nd auch. D6 Star Wars. Aber am Ende gehe ich mit Shadowrun 1. Das waren heftige Sessions. Sagt auch Terror Elf.

Liebste RSP-Website / Blog?

Keine.

Liebster RSP-spielender Promi?

Stephen Colbert oder Dan Harmon. Oder Peter Altmaier, der zockte einen echten Hardcore-Drow.

Liebstes Nicht-RPG-Ding, das aus dem RPG entstanden ist?

(Unliebstes: Blöde Stöckchen, bei denen ich Honk mitmache.) Liebstes? Mmmh... Computerspiele. Den kompletten Story-Ansatz haben sie aus dem PnP. Ohne D&D nur Pong. Wahrscheinlich hätte sich der komplette PC-Bereich auch technisch anders entwickelt.

(Interessante Frage: Wie sähe die Welt ohne Rollenspiele aus?)

Uff. Fertig. Also die zwote Hälfte findet nicht so richtig Gnade vor meinen Augen.





Dienstag, 11. August 2015

Schee is g'worn

Quelle: f-shop
Also isses draußen, das beste DSA seiner Generation. Ich hab leider gerade keine Zeit, mich damit eingehend zu befassen, aber die große HC-Ausgabe in Vollbunt macht schon was her. Die Homeriker haben ihr Flaggschiff zumindest optisch in die Gegenwart gehievt, in einem Stil, den ich durchaus schätze. ;) Etwas mehr Luft auf den Seiten bzw. eine etwas größere Type würde ich bevorzugen, aber es ist ein dichtes System, und der Wälzer ist schon fett genug (jaja, und hat dickere Pappe, ich weiß).

Das 4.1-GRW bzw. BRW war ja auch Vollfarbe, aber das hier sieht um Klassen besser aus. Auch die Illus wissen zu gefallen. Sie wirken auf mich einheitlicher als früher und zeichnen ein leichtes, eher helles Bild von Aventurien. Das muß nicht das Aventurien sein, das Dir oder mir gefällt, aber es präsentiert eine Einheit und funktioniert als Ansage seitens der Redax-I.

Optisch haben sie es zumindest schon einmal sehr, sehr richtig gemacht. Großes Lob. Es außerdem für verschiedene Interessen und Geldbeutel in verschiedenen Editionen anzubieten, das ist auch sehr kundenfreundlich.

DSA seems back nach dem langen Dahinsiechen von 4.1. Ich freu mich drauf, mich damit zu befassen, mit dem alten Regel-Sumo aus Waldems. Spielen fällt aber wohl eher flach. 400+ Seiten brauch ich am Tisch einfach nicht.

Wobei eine positive Überraschung natürlich nie ausgeschlossen werden kann.

Freitag, 7. August 2015

Der fünfte D&D-Film kommt

Ja, der fünfte. Bitte keine Kommentare, es sei der vierte. Es ist der fünfte, mal ganz scharf nachdenken, ja? Also, der fünfte D&D-Film kommt. Das rumort ja schon seit einiger Zeit, und mittlerweile scheint es Warner gelungen, Hasbro davon zu überzeugen, es sei eine gute Idee, die immer noch recht angesehenen Forgotten Realms in das Paket zu werfen. Vorausgegangen waren da hochkomplexe Verhandlungen und Verfahren.

Ich hätte die Besprechungen gern verfolgt. Naja, hier ist die Presseverlautbarung. Yeah. Drehbuch von David Leslie Johnson. Oh Goodie. Neben dem sieht Drew Pierce aus wie ein arthouse auteur. Kampf der Titanen hatte diesen deutlichen Nachgang von ranziger Dramatica (3.0 ungepatched auf Open BS) oder gar Save the Cat.

Courtney Solomen, das Genie, das den ersten Film auf die Leinwand brachte, ist (irgendwie) als Producer attached. Immerhin weiß er, wie man einen Shot framed (Gruß an Uwe Boll). Und er hatte damals das Geld, Schauspieler zu bezahlen, die seine Sets aufgegessen haben.

LET THEIR BLOOD RAIN FROM THE SKYYYYYYYYY!!!

Ich liebe das ja. Der Film ist ein unfreiwilliges Meisterwerk von hohem Unterhaltungswert. Der Film bebildert kein D&D-Universum, er stellt ein Rollenspiel dar. Im Grunde ist er eine Vorform der Gamers-Filme, nur ohne die Outgame-Anteile*. D&D 2 und 3 waren auf dem Produktions- und Darstellungsniveau von Kostümpornos bei denen man den Porno vergessen hatte. Der Dragonlance-Film hingegen (siehste, da ist #4) fühlte sich einfach wie eine Hirnblutung an.

Also Solomon ist dabei. Kein schlechtes Zeichen, der bringt den infantilen Blick mit (hoffe ich). Drehbuch Johnson. Keine große Hoffnung hier. Der Arbeitstitel des Drehbuchs ist Chainmail. Ist jetzt auch nicht dümmer als Schiffe versenken. Einen Regisseur sehe ich noch keinen genannt. Besonders schön fand ich diesen Satz:
Now we have the opportunity to ignite a franchise for its legions of avid fans in a way never done before.
Ich werd das Gefühl nicht los, daß die Zahl der "avid fans" mit dem Begriff "legions" ein wenig überschätzen. Und sie werden sich furchtbar ernst nehmen, so auf Marvel- oder gar DC-Niveau. Und das ist dann eben kein D&D mehr.

Ach ja, wo wir bei "avid fans" sind: Wo bleibt mein DSA-Film?

_______________________
*Idee für mich selbst. Fanedit des ersten D&D, in den ich meine Gruppe parallelmontiere, wie sie das spielt und kommentiert. "Wieso blauen Lippenstift?"Die anderen Spieler merken an, daß der Spieler von Snails seinen schwarzen Rogue voll rassistischer Klischees aus dem 80er Jahre Kino darstellt. Da ist viel Luft.

Dienstag, 4. August 2015

#RPGaDAY2015 - Part 1

EDIT/ War vorhin plötzlich verschwunden? Hä?! Anyway, also nochmal:

#RPGaDAY2015 geht grad rum wie die Magen-Darm-Grippe. Aber wer hat schon Zeit, jeden Tag im Blog zu posten? Also mach ichs im Paket in zwei Posts und hier ist Teil I mit den Fragen 1 bis 16. Den zweiten Teil liefere ich dann irgendwann im August.

1. Welche Neuerscheinung wird mit Spannung erwartet?

Oh, oh mei. Keine? D&D Overnext? DSA 7? NN?? Ganz ehrlich: Meistens flashen mich Ankündigungen gar nicht, weil ich alles habe, was ich brauche, und was ich noch nicht habe, das hack ich mir einfach. Die Blue Box war das letzte Produkt, auf das ich mich gefreut habe, davor wars Hellfrost. Es kommt selten vor, daß ich wegen RSP-Produkten am Horizont hyperventiliere. Damit steh ich nun wahrlich nicht alleine. Okay, auf Symbaroum bin ich halbwegs gespannt, natürlich guck ich mir auch DSA 5 an. Aber hibbelig bin ich nicht.

2. Irgend 'ne Kickstarter-Frage

Sowas muß halt auch rein im Jahr 2015.

3. Beliebtestes RSP der letzten 12 Monate

Ganz gewiß nicht das geschmacksbefreite D&D 5. Mein Hauptkandidat ist die Blue Box von Splittermond. Der freigelegte, entschlackte Regelkern ist durchaus eigenständig gegenüber dem Vollprodukt und die Box macht sehr vieles richtig. Ich hoffe, die schieben 2016 eine Expertenbox nach, ohne das System wieder in die Adipositas zu treiben.

Sonntag, 2. August 2015

O tempora o mores.

Wir alle sind ein gutes Stück paranoider geworden. Als 2011 die erste Staffel American Nitemare "lief", da waren die Spieler sehr freizügig im Umgang mit den Handies ihrer Charaktere. Hat es meinen NSC leicht gemacht, immer auf dem Stand der SC zu sein. Als ich versucht habe, ihnen zu erklären, was man mit angeschalteten Handies so alles anfangen kann, war bei einigen Spielern die Reaktion, das sei sogar für einen Verschwörungsthriller etwas paranoid.

Derzeit läuft die zweite Staffel. Gestern hat diese dann begonnen richtig anzuziehen. Und Mann o Mann waren die Akkus oder gleich die ganzen Geräte aus dem Spiel genommen. So schnell konnt ich gar nicht gucken.

Yopp. Edward Snowden ist auch im teutonischen Rollenspiel angekommen.

Montag, 13. Juli 2015

Wir haben eine totale und uneingeschränkte Niederlage erlitten.

Im unteren Bild sind acht
Unterschiede versteckt. Finden Sie alle?
In meinem Garten weht Schwarz-Rot-Gold über dem Grill. Ich bin gerne Deutscher. Ich bin nicht "stolz" darauf, aber ich liebe die Sprache, mit der ich aufgewachsen bin, ich liebe die Wälder, die mich (noch) umgeben, und ich liebe das Licht der Julinachmittage. Ich bin gerne Deutscher. Ich bin auch Europäer, ich spreche gut Fremdsprachen, folge landestypischen Sitten und bin viel gereist.

Als 2006 zur WM Flagge zeigen wieder "cool" wurde, da trat den Antideutschen der Schaum vor den Mund. Ich hab nur mit den Augen gerollt - das war nicht immer stil- und geschmackssicher, aber geifern mußte man deswegen bestimmt nicht. Naja, "Schlaaaand" ist schon sowas, wo man kotzen mochte und immer noch möchte. Aber damals wurden unsere die "Weltmeister der Herzen", und das Deutschlandbild in der Welt hatte sich endgültig zu wandeln begonnen, sogar bei den Niederländern.

Siebzig Jahre hat diese Nation dafür gebraucht, das Bild des häßlichen Deutschen vergessen zu machen.

Montag, 6. Juli 2015

Blue Box is here

Ich hab sie noch nicht in der Hand. Noch nicht. Aber das, das ist ein Muß: Uli Lindner stellt die Einsteigerbox für Splittermond vor. Und was er da auspackt, da ist - wie es scheint - wirklich fast alles drin, was ich von einer Einsteigerbox verlange / erwarte / erwünsche / erhoffe / erträume. Da ist sogar ein Solo für vollkommene Noobs drin (was natürlich ganz oben liegen sollte, aber ich spalte schütteres Einzelhaar hier). Ich weiß nicht, vielleicht haben sie bei mir gelesen, vielleicht nicht, ist mir so egal. Nun aber Jungs:

Bringt das Ding unters Volk!

Sorgt dafür, daß die Blue Box ein Begriff wird, wie es die Red Box war. Hey, das schuldet ihr euren eigenen Mühen.

Ach ja, und vom ersten Eindruck ohne Lesen: Baut das System noch auf höhere Heldengrade aus (Splittermond-Expertenbox) und stellt eine Balance her wie zwischen AD&D 1 und BEAM-D&D. Alles (ich meine alles), was ihr im Unboxing als "Kürzungen" anmerkt, sind für mich Verbesserungen eures Systems! Nur die limitierten Heldengrade stören (auch wenn ich verstehe, warum sie da sind).

Box wird bestellt. Vielleicht kann ich mich mit all dem Blau doch noch anfreunden.

Sonntag, 5. Juli 2015

Wir haben mehr Seiten und dickere Pappe.

Yahhh..... Ihr denkt, ihr müßt damit ankündigen, daß DSA 5 im Druck ist? Mehr Seiten und dickere Pappe? Ich bin mir nicht sicher, daß das nach den letzten Monaten als Fanboy mein Hauptaugenmerk wäre. Zumal. "Mehr Seiten" ist in den Augen vieler kein Qualitätsmerkmal darstellt sondern eher so, naja, das Gegenteil. Meine grünen gehören dazu.

Aber was solls. Ihr kennt eure Kundschaft. Die zählt Seiten und beißt auf Pappe. Ich wart aufs PDF. Und dann bau ich einen Charakter. Und dann schreib ich drüber.

Und ihr plant auch "irgendwas mit Erzählrechten" munkelt, und kunkelt und raunt es? Ihr baut einen der inhaltslosesten Begriffe in DSA ein? Irgendwie (anders geht das nämlich nicht). Yaaaaah. This gonna be fun.

Thanks Obama.

OXI


Heut kann der Beginn einer historischen Zäsur liegen. Wahrlich, wir leben in aufregenden Zeiten, auch wenn wir das gar nicht wollten.

Donnerstag, 18. Juni 2015

What the fuck, Edeka?!

Kaufhausradio schmilzt Hirnzellen ab, is' ja nix Neues. Deswegen hasse ich es so, z.B. bei Edeka einzukaufen - Duchsagen, daß irgendein Industriemolkenprodukt "im Kühlregal abgeholt werden will", verderben mir den Tag. Im Zehnminutentakt allemal.

Aber heut' haben sie auch noch David Cronenberg mit der Gestaltung betraut. Eine sonore Stimme schmeichelt sich ins Ohr, spricht von sommerlichen Grillfreuden, von Krusten und Fleischsäften, die beim Anschneiden ins Holzbrett sickern. Mann, dafür sollte man nicht unbedingt die deutsche Synchronstimme von Anthony Hopkins alias Hannibal Lector anheuern.

In irgendeiner Marketingabteilung macht ein Vollidiot also den Vorschlag, die Fleisch- und Grillprodukte des Hauses vom bekanntesten Kino-Kannibalen der Welt anpreisen zu lassen. Und alle anderen Idioten am Tisch nicken dazu.

Da weiß man doch, wofür die bezahlt werden.

Dienstag, 16. Juni 2015

A World Beyond - Flopp-Flopp!

Hey, Disney floppt mal wieder. Zwar nicht ganz so arg, wie es scheint, wie mit John Carter aber Bauchlandung genug ist es. Die "Welt" nimmt sich des Themas an.
Hier schien doch nun wirklich alles für einen Blockbuster zu sprechen: Eine Originalstory statt einer aufgewärmten Idee, gigantische Schauwerte, ein Erfolgsregisseur wie Brad Bird (...), ein sicherer Kassenmagnet wie George Clooney. Doch all das half nichts gegen die ausbleibenden Zuschauer, seit dem Start des Films hat er weltweit gerade mal 170 Millionen US-Dollar eingespielt.
Über die Gründe für den Flop John Carters hatte ich seinerzeit ja geblogged. Muß ich in diesem Fall gar nicht machen. Springers Blatt für kulturpolitisch Halbverrohte hat eine Kritik zu bieten, in der sich der Kritiker als Fan outet. Das ist zwar legitim, ist aber angesicht des Fazits einfach nur unverständlich
Ganz nebenbei, fast unbemerkt erzählt "Tomorrowland" die Geschichte von einem quasipädophilen Verhältnis zwischen einem Roboterkind und ihrer erwachsen gewordenen Jugendliebe. (...) Stattdessen plädieren sie überzeugend dafür, dass die Art, wie man sich vor fünfzig Jahren die Zukunft vorgestellt hat, auf keinen Fall in der Mottenkiste verstauben sollte.
a) Creepy. b) Die Zukunft, die man sich 50 Jahren vorgestellt hat, wurde von einem guten Dutzend real-existierender Dystopien in den Staub getreten und zermalmt. Mit anderen Worten: Verarschen kann ich mich alleine. Wer sowas als "gut" empfindet, beömmelt sich auch über einen Film, in dem "The Fonz" auftritt.

Samstag, 13. Juni 2015

Der Bulle vom Kosch?

Die Homeriker stellen langsam den Produktfahrplan für DSA-5 vor. Macht tatsächlich neugierig, und die Cover wissen durchaus auch zu gefallen (wie Arkanil anmerkt). Für das neue DSA gibt es natürlich auch wieder ein Einführungsabenteuer. Die haben mir - von den spezifischen DSA-Unannehmlichkeiten abgesehen - eigentlich immer ganz gut gefallen (Das Grabmal von Brig-Lo, In der Höhle des Seeogers, Über den Greifenpaß). Selbst der eher mäßige Alchemyst war zumindest tauglich, wenn man einen gewissen Über-NSC-Plot rausgeworfen hatte.

Einsteigerabenteuer waren stets eine Stärke der Redax, und auch aventurischer Geschmack war da immer pralle drin (man muß ihn halt mögen), der etwas spießig-märchenhafte.

Offenbarung des Himmels heißt das neue Einsteiger-AB, das ab August erhältlich sein wird. Ein etwas kitschiger Titel, der nach Lore-Roman schmeckt, ein schönes Umschlagbild wie ein Postkartenmotiv, und als Genre angegeben sind "Detektivgeschichte, Heimatgeschichte".

Wait, what?!

Bei "Heimatgeschichte" denke ich tatsächlich an Lore-Roman, nicht an Lokalhistorie (was hier vielleicht gemeint ist). Und in Verbindung mit "Detektivgeschichte" bin ich da ganz schnell beim Bullen von Tölz, beim deutschen Provinzkrimi im Biedermeier.

Wäre mir jetzt als Genre für Fantasy-RSP noch nicht begegnet. Aber auf Aventurien kann das klappen. Ja, irgendwo im schönen Kosch, "bekannt für seine atemberaubend schönen, urtümlichen Landschaften und die ausgesprochene Gastfreundschaft seiner Bewohner".

Ja, hier kann das funktionieren. Kommt mal auf die Liste. Wenns gut ist, krieg ich vielleicht sogar Lust, meinen DSA1-Retroklon auszupacken.

Freitag, 12. Juni 2015

Tschingderassa Bumm Bumm.

Inspiriert durch französische
Surrealisten: Deutsche Panzer
Sehr geehrte Deutsche,
sehr geehrter Deutscher,

machen Sie sich keine Sorgen. Bei den seismischen Phänomenen, die Sie in den letzten Wochen verspürt haben mögen, gibt es keinen Zusammenhang mit Fracking. Nein, das sind nur die Herren Guderian und Rommel, die in sechs Fuß Tiefe rotieren und heißlaufen.

Der Puma, "unser" neuer Schützenpanzer hat 'ne Bremsanlage, die nicht ausreicht. Er muß auf 50 km/h abgeregelt werden und ist damit deutlich langsamer als der schwere Leopard 2. Das muß man auch erstmal schaffen. Die Nation, deren Armee einst die mobile Kriegsführung revolutionierte, ist 70 Jahre später nicht mehr in der Lage, ein paar Bremsen in 'nen Kampfwagen zu flanschen.

Dschörman Inscheniering ät its best. Oder französischer Surrealismus - in Wahrheit ist das kein Panzer, sondern nur das Abbild eines Panzers. Wäre eine gute Geldanlage. Wenn man bedenkt, was ein Magritte bei Sothebys bringt, sind die knapp 9 Millionen Stückpreis für dieses rollende Dosenpfand fast ein Schnäppchen. Performance Art im Rüstungsministerium.

Auch der Rest der aktuellen Ausrüstung mutet stellenweise an, als wäre Dada wieder modern.

  • G36 Sturmgewehr: Standardwaffe der Truppe, nicht benutzbar an sonnigen Tagen.
  • Airbus A400 M: Neues Transportflugzeug, dessen Software es unter bestimmten Voraussetzungen in den Boden ömmelt.
  • Marinehubschrauber NH90: Abgesehen von einem Dutzend Mängel "im Prinzip" einsatzbereit. Halt nur nicht über dem Meer, was für einen Marinehubschrauber nicht die günstigste Konfiguration darstellt. Ach ja, und nicht zu schwer beladen, ja?

Wer, oder besser was sitzt bei uns in den Beschaffungsämtern? Möpse? Die scheinen zu blöd, Milch einzukaufen, die legen das Geld in die Kanne. Sollten wir heute aus irgendeinem Grund für die Armee Pferde brauchen, werden wir interessante dreibeinige Kreaturen in den Nachrichten sehen. Im Prinzip einsatzbereit, sobald der Hersteller die Gleichgewichtsprobleme gelöst hat.

Soweit so schlecht, aber diesen immer noch überraschend mobilen Wertstoffhof ggf. gen Osten in Bewegung setzen, um den pöhsen Iwan zu mobben - wie kommt man bittschön auf so eine bescheuerte Idee?! Die luxemburgische Verkehrspolizei lacht die doch aus. Die Bundeswehr zieht mit angemalten Besenstielen ins Übungsgefecht. Und was machen die dann, wenn der Russe kommt? "Peng Peng" rufen?

Nenene, laßt die Jungs und Mädels mal schön zuhause. Bevor wir als Nation in völkerrechtswidrige Kriege verwickelt wurden, hatte die Bundeswehr mal den Slogan von der "Friedensarmee". Ich gratuliere zum heutigen Tage als alter Pazifist.

Mission accomplished.

Dienstag, 9. Juni 2015

Krähenwasser - Das Einsteigerabenteuer des Blauen Auges

Endlich mal dazu gekommen, das Geheimnis des Krähenwassers, das Einsteigermodulabenteuer von Splittermond genauer zu lesen. Vielleicht schließt sich ein kleines Testspiel am kommenden WE an (dann aber ganz sicher mit anderen Regeln).

In Kürze

Das Geheimnis des Krähenwassers
Einsteigerabenteuer für Splittermond
von Tobias Hamelmann
Uhrwerk-Verlag, PDF mit 69 Seiten, EU 7,50
Note: Noch gut (2-)

Insgesamt ein schönes Abenteuer, das detailliert zu besprechen sich lohnt. Vorher aber eine Klarstellung. Einen meßbaren Unterschied zu vergleichbaren DSA-Publikationen konnte ich nicht finden, ohne daß dies eine Wertung darstellen würde. Es ist einfach so und das will ich später auch näher erläutern.

Ach ja: Spoiler-Alert.

Dienstag, 2. Juni 2015

Über allen Gipfeln ist Ruh'

Etwas verspätet denkt ein SPON-Mitarbeiter über den G7-Gipfel nach und gebiert - sicher unter Schmerzen in dem intellektuellen Umfeld - eine Art Gedanken. Es sei dumm, Putin nicht eingeladen zu haben, denn nur mit Putin lasse sich die Krise in der Ukraine lösen, nicht aber ohne ihn.

Bravo! Siehst Du, lieber Spiegelredakteur, es mag wehtun, aber es tötet nicht, das Denken.

Falsch ist der Gedankengang natürlich trotzdem. Er geht nämlich davon aus, daß die G7-Regierungschef den Konflikt lösen, also friedlich beenden wollen. Das ist eine Annahme für die es leider keinerlei Beleg gibt. Wenn wir uns die Nachrichten der letzten 14 Monate ansehen, so können wir erkennen, daß von Beginn an die EU und die USA den Konflikt um die Ukraine gegen Russland mit allen Mitteln forciert haben.

Die wollen den Konflikt nicht lösen, die wollen verdammt nochmal den Krieg gewinnen, den sie begonnen haben. Das ganze Friedensgesabbel ist doch nach den Ereignissen als reine Fassadenmalerei leicht zu erkennen.

Niemand hat die Absicht einen Frieden zu erlangen. (Wiederholen in fistelndem Sächsisch, bitte.) Aber, lieber Redakteur, weitermachen! Irgendwann kommt auch was Valides raus...

Donnerstag, 21. Mai 2015

Schnuppert an den Grabsteinen am Wegesrand.

Gerade über Bannbaladin mitbekommen: Die Homeriker planen für den Abschied von DSA 4 eine zweibändige, luxuriöse Komplettedition von süßen 2000 Seiten Regelwerk. Also wenn man alles zusammenrechnet. Die Wegebände kommen wohl auf je 650 und die beiden Zauberbücher auf je 350 Seiten, so grob mal mit dem Hamster über den Daumen geschlagen. Cool. Man sieht sofort, worauf man sich einläßt und das Hantieren vieler Einzelbände wird reduziert

Richtig angefaßt wird da sogar noch etwas mit Mehrwert draus. Angemessen spielen mit diesem Trümmer kann man eigentlich nur die einbändige ziegelgebundene Ausgabe der Borbelkampagne. Sollte man also nochmal auflegen, am besten in einer zweigleisigen 4-5-kompatiblen Ausgabe. Das würde dieses Fantasy-Kursbuch nochmal um 200 Seiten auffetten, wenn ich allein an den anzupassenden Magieschwurbel denke.

Dazu gibt es auch Accessoires. Zollgroße Würfel aus Stahl mit passendem Becher aus dickem Ochsenleder, Charakterbögen als teakgefaßte weiche Bleitafeln, in die man mit Stahlnadeln ritzt. Dazu eine Neuauflage von Lanze, Helm und Federkiel mit gravierten Kupferplättchen. Das ganze paßt in den "Danke-4.X-Rucksack", der natürlich aus Tropenholz einem Hartholzharnisch nachempfunden ist. (Vielleicht kann man ja auch noch für alle Zwölfgötter die grundlegenden Lehren als Steintafeln mit 'reinpacken.)

Das Schwarze Auge hätte die besttrainierten, muskulösesten und gesündesten (Warum gibt es keine Aventurischen Frühstücksflocken? Bornländer Weizenkleie oder so? Sagt das noch irgendjemand außer mir, "Frühstücksflocken"?) Spielleiter der Welt. Meister mit Six-Packs und Schultern wie ein Schwertkönig.

Oder die kaufen sich einfach Zwergponies mit Packtaschen. Das ist dann immerhin süß.

Auch wenn sie diese wertvollen Anregungen nicht aufnehmen werden: Auf alle Fälle lassen sie's also nochmal krachen, die Homeriker, vor dem Aufbruch in die noch dunklen Weiten von DSA 5, an dessen Ufern man bislang nur entlangplätscherte und jetzt aufbricht ins unbekannte Innere, wo die Tommeln durch die Nacht grollen - hic sunt dracones et fanatici.

Und egal, wie man letztlich zu DSA 4.1 steht - es hatte über ein Jahrzehnt und mehr einen maßgeblichen Einfluß auf unser Hobby, es formte viele Spielerseelen, ließ manche in der Dunkelheit zurück, führte andere dann doch in ein ihm eigenes Licht, oder in das anderer Systeme. Es zeigte uns, was man liebt oder eben haßt, oder wie man die Arschbacken zusammenkneift und mit der Gruppe trotzdem Spaß hat.

Vielleicht ist das das wahre Vermächtnis von DSA 4: System matters, friendship matters more.

Etwas von dieser Tragweite verdient eine würdige Abschiedsedition, das hat die Redax richtig erkannt. Und so wie die Vorabcover im Shop aussehen, gemahnen sie an Grabsteine. Was passend ist. Verneigen wir uns dann also, wenn die Stunde gekommen sein wird, ein letztes Mal vor dem Größten Rollenspiel aller Zeiten, das nie wieder von deutschem Boden ausgehen soll.

Mach's gut, DSA 4, und bitte, bitte mach's besser DSA 5.

Kann mir übrigens jemand etwas erklären, was mich rasend macht? Die bieten ein DSA-Würfelset mit acht Zwanzigern an. Acht! Warum acht? Müßten das nicht sechs oder neun sein? Hab ich was verpaßt?

(Die meisten der hier genannten Artikel würden sich übrigens verkaufen. Sogar Zwergponies.)

Mittwoch, 20. Mai 2015

Das Biedermännchen

Ein als Comedian verkleideter Kleinbürger, der anderen genau die Vokabeln verbieten möchte, die er selbst auf der Bühne verwendet? Boah, ist das scheiße, das ist fast so scheiße wie die Aktion des ZEIT-Granden gegen Die Anstalt. Meinungsfreiheit ist keine Einbahnstraße, und das ist auch gut so.

Ich kenne für derlei intellektuelle Verhaltensauffälligkeiten ad hoc vier Begriffe (wenn ich nachdenke fallen mir noch mehr ein), von denen ich jedoch keinen hier nennen kann, da die Gefahr besteht, daß ich sonst vor Gericht lande.

Ja, Typen wie der Nuhr zerren Dich vor Gericht für das, was sie selber tun. Interessantes Verständnis der eigenen Rolle innerhalb einer Demokratie offenbart das. Aber saturierte Biedermännchen waren schon immer der Meinung, ihnen stünde mehr Gleichheit zu.

Ansonsten, Herr Nuhr, wenn ich schon mal meine Zeit an Sie verschwende: Bei neunzig Prozent ihrer lautlichen Absonderungen sollten Sie sich vorher bitte-bitte-bitte an Ihren eigenen Rat halten, den mit Ahnung und Fresse und so.

Hättet ihr ja auch mal lauter sagen können, Slayers!

Da muß man erst bei Google-Plus sein, um zu erfahren, daß es da ein richtig gutes Magazin zu Dungeonslayers gibt (mit dem originellen Namen Slay *sigh*). Laut Ingo ist die dritte Ausgabe gerade in Arbeit. Ja, die Dritte. Die erste gabs 2013.

Und ich weiß nix davon. Kein Wunder, bei rsp-blogs habe ich keine entsprechenden Blogeinträge unter dem Stichwort "Dungeonslayers" gefunden.

Macht aber nix, hab ich eben jetzt Freude dran. Das Ding ist zwar offiziell für DS, aber ganz ehrlich: Von dem Zeug darin - ich lese gerade die #2 mit dem Schwerpunkt Stadtabenteuer - ist fast alles für OSR-, Retro- und Standardfantasy-Gaming zumindest anregend. Sogar die Crunchsachen sind hilfreich, dröseln sie doch Situationen schematisch auf, die auch im OSR immer wieder zu Problemen führen.

Bin sonst kein Magazinfreund, aber das ist klasse. Keine, ich wiederhole: KEINE Kurzgeschichten. Wie geil ist das denn? Fanmagazin, ohne daß ein Hohlbein / Hennen / Heitz in Riesterrenteninkarnation virtuelles Papier vergeudet?! Danke!!!!

Und geben tuts das hier.

Montag, 18. Mai 2015

Zu spät...

Die Adventure Paths werden oft als besondere Stärke von Pathfinder genannt. Wie das aber in Deutschland so ist: Von der Solidaritätsbekundung und Sympathiebezeugung zur finanziellen Hinwendung befindet sich ein langer Weg. Im Interview mit den Teilzeithelden gibt Michael Mingers, line editor bei den Homerikern für Pathfinder, an, die Absatzzahlen des letzten Pfades lägen bei unter 200 Exemplaren pro Heft.

Pufff. Das ist wirtschaftlicher Selbstmord.

Es wird Übersetzungen der Paizo-APs also, nach den derzeitigen Plänen, nur noch per Crowdfunding geben. Interessant ist dabei das Aussehen künftiger Abenteuerpfade:
Das Crowd­fun­ding wird dann auch keine sechs ein­zel­nen Bände beinhal­ten, son­dern zwei Hard­co­ver mit jeweils drei Aben­teu­ern. Die Kurz­ge­schich­ten aus den eng­li­schen Aben­teu­ern las­sen wir dabei kom­plett raus und pro Band wer­den die Bücher etwa 50 Euro kos­ten.
Ach ne, echt jetzt? Hab ich doch gesagt, daß das besser wäre, genau so, schon vor drei Jahren.
Das deutsche Produkt ist quasi identisch zum Original. Inhaltlich finde ich das gut so, was die Präsentation angeht nicht. Mir wäre so ein AP lieber aufgeteilt auf zwei der Ulisses-typischen HC-Sammelbände. Gediegen, robust und im Endeffekt sogar noch etwas preiswerter (geschätzt 100 € für die Hardcover im Gegensatz zu 120 € für 6 Softcoverbände) und mit Kartentasche. Da kann man dann gleich auch den Kurzroman rausschmeißen, was immerhin 36 Seiten spart.
Zwei Bände, Kurzprosa raus und 50,-- pro Band, so wird es dann wohl auch kommen, nachdem das Kind im Brunnen liegt. Tja. Wieder nicht auf mich gehört... ;)

Freitag, 8. Mai 2015

BEAM-Companion

So, dann endlich mal den Plan umgesetzt und das Mentzer-D&D einem grundlegenden Facelift unterworfen. Jetzt kann mans downloaden und es sieht jetzt wieder sehr tauglich aus. Nein, das ist kein "origineller Klon" mit irgendeinem bizarren Alleinstellungsmerkmal ("Das coolste Moralsystem für humanoide Gefolgsleute bis Stufe 3, das es gibt!" - "Unsere Magie ist so eklig, du bist froooh einen Kämpfer zu spielen." - "Unsere Diebe sind alle blau und haben drei Titten an den Waden." Mmmh, klingt alles nach demselben Spiel.).

Nein, das ist der Versuch, die gröbsten Schwächen an meinem Lieblings-D&D auszumerzen, ohne auch nur ein Jota am Geschmack zu ändern. Das war mir sehr wichtig. Ich danke übrigens D&D 5/Next für den endgültigen Motivationsschub. Das ist so geschmacksneutral, daß ich wieder Bock auf die Arbeit bekommen habe.

Vorneweg: Das ist ein Companionheft mit Ergänzungen. Man sollte a) ein wenig mit altem D&D vertraut sein und b) entweder die Basis- und Expertenbox in der BEAM-Fassung besitzen oder das Große Buch der D&D-Regeln. Außerdem: Das ist noch Beta. Tiefstes Beta. Testspiel ist noch in diesem Monat.

Montag, 27. April 2015

Nein, nein, soviel kann kein Mensch essen.

Frank Walter Steinmeier, Außenminister der BRD, hat am 15. März 2015 einen Brief geschrieben, an die polnische Ministerin für kulturelle Angelegenheiten. Darin bittet er die Ministerin, gewisse Dokumente zurückzuziehen.

Diese betreffen ein Kriegsverbrechen aus dem Zweiten Weltkrieg.  Ukrainische Verbände aus dem Dunstkreis des Faschisten Banderas verübten ein Massakker an Zehntausenden Polen im Jahre 1943.

Die Dokumente über dieses Massakker sind nach Meinung Steinmeiers geeignet, "die politische Zusammenarbeit zwischen den Staaten der Europäischen Union zu beeinträchtigen und "bei den Behörden und der Bevölkerung der Ukraine eine negative Reaktion" auszulösen. Die Faschisten, die in Kiew an der Macht sind (obwohl es sie eigentlich ja gar nicht gibt), haben den Nazi Stepan Banderas zum Nationalheiligen gemacht. Ganz offiziell seit 9. April des Jahres sind die Banderas-Banden keine Massenmörder mehr, sie sind "Freiheitskämpfer".

Polens 100.000 Tote stören ganz einfach den Stellvertreterkrieg des Westens gegen Russland. Die Handlanger in Kiew sollen sich doch wohl fühlen. Daher schreibt Steinmeier eine solche Aufforderung, Polen solle doch bitte ein wenig die Geschichte verbiegen bzw. unschöne Details nicht erwähnen. Wer sich jetzt darüber aufregt, der sei beruhigt, niemand erwartet von den Polen, das umsonst zu tun, denn "Deutschland seinerseits setzt die Unterstützung und Förderung der polnischen Wirtschaft (....) fort."

Ich bin dann mal kotzen.


http://www.neopresse.com/politik/polen-vergisst-wolhynien-um-europas-willen/
https://www.indymedia.org.uk/en/regions/world/2015/04/520224.html
http://wyborcza.pl/politykaekstra/1,144844,17754786,Schetyna__Absurd_przeslania_tragedie.html?piano_d=1

LOL


"[13th Age ist das] System, das starke erzählerische Momente auf dem robusten Kampfsystem von D&D aufsetzt."

Wer findet die 96,5 Fehler, die hier verborgen sind (Nein, ich meine nicht die Grammatik)?

Samstag, 25. April 2015

Fluffy hat Krätze.

A bisserle tu ich mich ja immer schwer mit Flufftext. Da sind mir Marketing-Blurbs zu nah, um mich wirklich wohlzufühlen. Aber dieses Mal brauche ich etwas Intro-Fluff ins Settingbuch, für die Neueinsteiger in die Runde. Ich bin mir nicht sicher, ob das Nachfolgende irgendwie den Kern trifft, eine Welt, die unserer zum Verwechseln ähnlich ist, wenn man in pessimistischer Paranoia gefangen ist. Ach ja, Hilly Clinton ist hier bereits Präsidentin, nach Barack Obamas....Unfall im Sommer 2008.

"Willkommen in New York City, Ende März 2013. Der amerikanische Alptraum ist eine Mischung aus Orwell und Huxley, und alles geht zum Teufel. Selbst in der ersten Welt scheint die allge­meine Verelendung nicht mehr aufzuhalten zu sein, und die Mächtigen reagieren wie immer, wenn das Volk unru­hig wird: Sie schaffen einen äußeren Feind. Es riecht nach Krieg, einem kalten zunächst, doch wer kann schon wissen, wo das hinführt.

Die schreienden „News“sendungen, deren Hyperaktivität Epilepsie oder intellektuellen Stupor beim Rezipienten auslösen, sie übertünchen nur, daß die Welt zur Hölle fährt. Der Mensch geht zugrunde am Men­schen, und in den Kulissen scheint eine gestaltlose Bedrohung zu lauern, bereit zu tiefsten Ängsten zu gerinnen und die Bühne der Geschichte zu betreten.

Vieles, was geflüstert wird über die Machenschaften von Regierungen und Geheimbünden, ist wahr, aber es ist nur die halbe Wahrheit. Es ist die Hälfte, die der Mensch ertragen kann. Oder fast, denn selbst die spärlichen bekannten Fakten lösen bei vielen Paranoia, religiösen Wahn oder schlicht Umnachtung aus.

Wenige stellen sich dem Untergang entgegen, und sie sind keine strahlenden Ritter. Es sind Männer und Frauen, die von ihrer eigenen Kompromißlosigkeit überrascht sind, wenn sie den Kampf annehmen. Du bist einer davon, auch wenn Du es vielleicht noch nicht weißt. Einer der Wenigen, einer der dreckigen Ritterschaft, die die Menschen in ihrem Niedergang verdienen, auch wenn sie sie gar nicht wollen.

Du bist ein Licht in der Dunkelheit, eines der Letzten. Und, Mann, wird das schlecht bezahlt. Deine Aufgabe: Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Mit etwas Glück wirst du das sogar überleben."

Wolfgang Schäuble und die Chemtrails

Es blubbert in der deutschen Medienlandschaft, die schönsten Faulgase entwickeln verläßlich Springers Welt und das vorgebliche Magazin Stern: Euro-Kollegen beschimpfen Varoufakis als "Amateur". Geladen wurde diesmal von den Finanzministern nach Riga, der Hauptstadt Lettlands. Lettland, das einen rigorosen "Sparkurs" durchmachen mußte, bevor es dem Euro beitreten durfte, gilt als Musterschüler der verqueren Wirtschaftspolitik Deutschlands Europas.

Weswegen Lettland auch das höchste Armutsrisiko aufweist. So ist das mit Europas Musterschülern. Hauptsache die Märkte, diese scheuen Rehe, sind zufrieden, und die äsen halt nur dort, wo andere hungern. Rehbraten ist mMn die einzig logische Antwort darauf.

Doch zurück zu Varoufakis, der von seinen Kollegen wohl tatsächlich als Amateur und anderes bezeichnet wurde. Das ist schon lustig.Von der ganzen Laienspielschar, die dort fröhlich im Spielgeld badet, ist der griechische Finanzminister wahrscheinlich der einzige, der einen akademischen Hintergrund zu diesem Thema hat. Um Minister zu werden, braucht man ja im restlichen Europa keinen Sachverstand, ach, noch nicht einmal Verstand. Da kommen Fälscher auf höchste Ministerposten und werden damit geadelt, zu allem befähigt zu sein.

Komisch. Als ich klein war, galt "der ist zu allem fähig" noch als Warnung.

Nunja. Da ist nun also Varoufakis inmitten dieses Kindergartens, und versucht ein paar ökonomische Grundpinzipien, die ein wenig über die grenzdebile schwäbische Hausfrau hinausweisen, anzubringen. Tja, das versetzt die versammelte Schar Fachfremder natürlich in waidmännische Erregung. Diese Sorte Mensch reagiert so, wenn sie etwas nicht versteht.

Das kann ich mir vorstellen als sei Gunter Tiersch zu Gast bei irgendwelchen Orgonjüngern, um Stellung zu den Chemtrails zu nehmen. Da wird niemand glücklich, auf der Veranstaltung. Und einen Cloudbuster kauft der Gunter auch nicht, der Amateur.

Allein die Vorstellung ist köstlich. Jedoch, jedoch, das Ganze ist nicht witzig. Das hat System. Von Finanzen mögen die Clowns da keine Ahnung haben, aber sie wissen, wer die Spesen zahlt. Die EU hat von Beginn an versucht, die neue griechische Regierung noch in der Wiege zu erwürgen. Syriza steht für die EU als Gefahr da, für das System, zu dessen Repräsentanten die EU degeneriert ist. Das Experiment Syriza darf auf keinen Fall Erfolg aufweisen, niemand darf glauben, es gebe eine Alternative zu unserem inhumanen Wirtschaftssystem.

Alle Mittel sind da erlaubt, auch economic wetwork. Ein Artikel mit weiterführenden Links.