Mittwoch, 22. Mai 2013

Goldfische mit Knalltrauma

Der deutsche Schuhrnalismus, von hoher Qualität und doch so zart, daß er mit einem Hegezaun namens Leistungsschutzrecht umgeben werden muß, feiert eine weitere Sternstunde im Paralleluniversum seiner Bedeutung. Oh, was würden wir ohne euch tun, ihr deutschen Schurhnalisten?

Ganz ehrlich? Weniger vollkommem irrelevante Kacke in unsere Hirne prügeln.

"Unsere" Kanzlerin benimmt sich mal wieder daneben, rüffelt einen ausländischen Staat, hier Ungarn, ab, und versucht sich in einer Spitze gegen Peer Steinbrück (der vorher einen typischen Peer gegen Ungarn baute, aber das sei hier nicht Thema, kann man jedoch hier im letzten Absatz nachlesen).
Merkel:  "Wir werden alles tun, um Ungarn auf den richtigen Weg zu bringen, aber nicht gleich die Kavallerie schicken.
Das ist was vollkommen Neues: die freud'sche Pointe. Wieder einmal sind die Deutschen ist ein deutscher Regierungschef  im Besitz des "richtigen", wahrscheinlich allein seligmachenden Weges. Wie nett von Frau Kanzlerin, "nicht gleich" die Kavallerie zu schicken. Das behält man sich also für später vor. Am toitschen Wesen soll die Welt genesen. Aber sicher doch. Diese deutsche Arroganz hat Europa die letzten 50 Jahre ja soooooo vermißt. Zeit mal wieder den Weg zu weisen.

Viktor Orban, wahrlich kein Sympathieträger und mit einem durchaus bedenklichen "Demokratieverständnis" behaftet, reagiert mit einem klaren Hinweis darauf, daß derlei Denken zu einem belasteten Verhältnis in der Vergangenheit geführt habe.
Orban: "Die Deutschen haben schon einmal eine Kavallerie geschickt, und zwar in Form von Panzern. Unsere Bitte wäre, sie nicht noch mal zu schicken. Es war schon damals keine gute Idee, und es hat nicht funktioniert."
Das ist ein durchaus berechtigter Einwand gegen den neu-deutschen Anspruch, sich in die Innenpolitik anderer Länder einzumischen. Das könnte man nun so berichten: "Orban verwahrt sich gegen deutsche Einmischung."

Aber da deutsche Journalisten gehäuft das Textverständnis von Goldfischen mit Knalltrauma aufweisen, kann z.B. das ehemalige Nachrichtenmagazin titeln: "Orbán wirft Merkel Nazi-Methoden vor." Na, super! Ach Leute, und ihr wundert, warum eure Kampagne, mir ein schlechtes Gewissen wegen meines Ad-Blockers zu machen, so gar nicht funktioniert?

Was mag eigentlich der Anlaß für Merkels Aussage gewesen sein? Orbàns Demokratiedefizite? Oder die Tatsache, daß Orbàn die Bankensteuer oben läßt und die Finanztransaktionssteuer verdoppelt. Demokratie? Kann man drüber reden. Aber den Banken die Gewinne abschöpfen? Ne, da hört der Spaß auf.



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