Mittwoch, 7. Juni 2017

Äääääähhhh....

Humm. Homm. In der neuesten konkret schreibt Leo Fischer über die Infantilisierung an deutschen Hochschulen. Auch wenn ich dumpfe Ängste und Verdächtigungen hegte - das ist heftig. Das formt den Titel des Beitrags zu einer Musterübung in vornehmer Zurückhaltung.

Im Laufe dieses Beitrages erfahren wir beispielsweise von Josefines Existenz. Sie wird Literaturwissenschaften studieren. "Bravo" möchte man als alter Geisteswissenschaftler rufen, doch dann teilt sie mit uns, was sie am "VORbereitungskurs Literaturwissenschaften" (der Sinn dieser Schreibweise offenbart sich in einer parallelen Dimension) ganz knorke fand:
Mir hat es sehr gut gefallen, dass wir über verschiedene Autoren gesprochen haben, da ich mich bisher mit deutscher Literatur nicht so viel beschäftigt habe. Mir hat es auch gefallen, dass wir auf die Unterschiede zwischen Drama, Prosa und Lyrik eingegangen sind. Ich wusste natürlich, dass es welche gibt, aber die Frage ist dann: Welche? Jetzt weiß ich es.
Hier entsteht im Kopf des Lesers eine Pause, die wir hiermit füllen, während wir uns überlegen, ob wir wissen wollen, daß Josefine da draußen ist und Literaturwissenschaften studiert. Ich wäre lieber unwissend geblieben.

Was zur Hölle hat die 12 oder 13 Jahre lang in der Schule gemacht?! Fischer spricht im Zusammenhang davon, daß die Unis die Alphabetisierung noch einmal nachholen würden (und wahrscheinlich auch müssen). Warum? Was lernen die Kinder in rund 1500 Stunden Deutschunterricht an der Schule?

Der Rest des Artikels schaut gleichfalls trübe aus, und Hoffnung spüre ich da gar nicht. Das ist ein Offenbarungseid für das, was sich selbst großkotzig als Bildungsrepublik anpreist. "Unser Rohstoff sind gut ausgebildete Menschen." Willkommen in der Rohstoffknappheit. Das wird böse enden.

3 Kommentare:

C hat gesagt…

Ich lasse das mal hier liegen. Vielleicht kennt es ja jemand noch nicht. Was ein gar herber Verlust wäre.
"Uschi!"
https://www.youtube.com/channel/UCZPAni75bkLnjGO8yhuJpdw

TheShadow hat gesagt…

Fun. Ich hab den Kommentar von "C" mal freigeschaltet. Ist Bundeswehr-Spam und führt auf deren "Rekruten"-Kanal bei Youtube. Sogar ganz clever gemacht, so metaironisch mit "Uschi". Ganz Postpostmodern.

Es bleibt aber als Fakt: Die Bundeswehr spammt bei mir Rekrutierungswerbung.

Wie verwzeifelt sind die und wie f****ed sind wir, wenn der pöhse Iwan an die Haustür klopft?

C hat gesagt…

Jawohl, Herr Hauptmann! ;-)

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