Samstag, 2. August 2014

Der Ewige Russe

Das ehemalige Nachrichtenmagazin hat mich und meine Kameraden Genossen von der fünften Kolonne erkannt, ertappt, enttarnt und dies der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Wer sich der veröffentlichten Meinung in Deutschland, deren Ausgewogenheit und sorgfältige Recherche vollkommen außer Zweifel steht, verweigert und öffentlich doofe Fragen stellt, der wird von Moskau bezahlt.

Natürlich schreiben die das im SPRITZEL nicht wörtlich, so brunzdoof sind die ja nicht, daß die nicht wüßten, daß ihnen Belege für ihre Hirngespinste fehlen. Nein, in der Hamburger Zentrale verfolgt man das gepflegte Spiel der Insinuation.
Das Titelbild des aktuellen SPIEGEL mit der Zeile "Stoppt Putin jetzt!" hat einige heftige Reaktionen ausgelöst - insbesondere in sozialen Netzwerken. Darunter waren auch organisiert auftretende, anonyme User, die schon seit Monaten jegliche Kritik an Russland mit einer Flut an Wortmeldungen in den Foren vieler Online-Medien kontern.
Ja. Schön, nicht? Das verlinkte "Editorial" (ich schreibs mal in Gänsefüßchen) reiht sich nahtlos ein in die "Berichterstattung" (dito) des "Nachrichtenmagazins" (dito); Propaganda pur. Putin, lesen wir da, sei ein "ruchloser" "Paria der Weltgemeinschaft", der zur "Rechenschaft gezogen" werden müsse. In dem Stil hetzt sich das durch mehrere Geschichten.

Ich erwähnte sicher schon mal, daß sich jeder "Journalist" nennen darf?

Die Qualität der Berichte und Recherche in diesem Blatt, über Dutzende von Seiten, ist bereits im Leitartikel exemplarisch erfaßt.
Niemand im Westen zweifelt noch ernsthaft daran, dass das Flugzeug mit einem Buk-Luftabwehrsystem abgeschossen wurde, das die Separatisten höchstwahrscheinlich aus Russland erhalten haben. Einer ihrer Anführer hat selbst zugegeben, dass sie über ein solches System verfügten, und die Indizienkette ist eindeutig.
43 Wörter, also alle 8,6 Wörter eine Falschbehauptung, Verdrehung, Unterstellung, Verzerrung.


Journalismus in modernen Zeiten

"Niemand im Westen zweifelt noch" - Also die meisten, die ich kenne, die zweifeln. Stark. Wir sind uns eigentlich nur über eines im Klaren: Daß man uns die Hucke vollügt. Das liegt aber wahrscheinlich an den alkohol- und cholesterinbedingten Rauschzuständen durch Krimsekt, Kaviar und Blinies, die wir direkt aus dem Kreml beziehen. Putin höchstpersönlich packt unsere Freßpakete.

Aber das sind wir Kreml-Marionetten. In Wahrheit zweifeln nur ganz, ganz wenige, so verschwindend an Zahl, daß SPRITZEL ONLINE sein Board dichtgemacht hat. Nach nur drei Stunden

"das Flugzeug mit einem Buk-Luftabwehrsystem abgeschossen wurde" - Das ist nach wie vor nichts als Spekulation. Die Fachzeitschrift Austrianwings beleuchtet dieses Aspekt genauer und besser als ich es je könnte und kommt zu dem Schluß: "Sollte also tatsächlich eine BUK zum Einsatz gekommen sein, dann wissen viele Stellen mehr als in den Medien berichtet wird." Mit anderen Worten: Sollte es Beweise für diesen Einsatz geben, und die müßte es geben, dann wurden sie noch nicht veröffentlicht.

"das die Separatisten höchstwahrscheinlich aus Russland erhalten haben." - Keine Ahnung, ob die Separatisten eines haben. Keine Ahnung, ob die Russen es geliefert haben. Niemand weiß da was, auch die harten Rechercheute vom Spiegel geben hier nur Hörensagen wieder ("höchstwahrscheinlich"). Die einzigen BUK-Systeme, die sicher in Abschußweite waren, stehen unter der Kontrolle Kiews.

"Einer ihrer Anführer hat selbst zugegeben" - Nein, hat er nicht.

"die Indizienkette ist eindeutig" - Was soll man dazu noch sagen? Ihr nennt es Indizienkette, ich nenne es heftig phantasieren, oder, wie Matthias Bröckers auf Telepolis schrieb: Lüge in Kriegszeiten.


"Ich begreife nicht, wie eine reine Hand eine Zeitung berühren kann, ohne Krämpfe von Ekel zu bekommen." - Baudelaire

Die Verzerrung von Fakten bis hin zur regelrechten Lüge ist mittlerweile Grundlage der Berichterstattung. Das Bild vom Separatisten mit dem Plüschaffen eines toten Kindes ging um die Welt, und ließ sogar bei Provinzklecksern des ÖR den Geifer fließen.
Da steht ein sogenannter prorussischer Separatist und hält ein Stofftier in die Kamera, einen Schimpansen - vor Tagen noch das Spielzeug eines Kindes, das jetzt eines der vielen Opfer nach dem Abschuss der MH 17 über des Osten der Ukraine ist. In der rechten Hand der kleine Affe, in der linken lässig eine Zigarette, über der Schulter ein Maschinengewehr. Eine gespenstische, eine fürchterliche Szene!
Die Geschichte ist eine ganz andere, wenn man das Video im Kontext sieht (0:55 - 1:20). "Wir wollen, daß die Bastarde sehen, wen sie abgeschossen haben," sagt der Separatist und hält das Spielzeug in die Höhe. Er legt es zurück und bekreuzigt sich entblößten Hauptes.

Das verrät das bekannte Muster des Westens, mit dem Kriege vorbereitet werden; Dehumanisierung des künftigen Feindes, sei es mit der Brutkastenlüge, mit dem "Sichelschnittplan", Giftgasangriffen in Syrien etc. pp. Die Propagandamaschine läuft heiß im Versuch, Kriegsstimmung zu erzeugen. Wir finanzieren das, durch Zwangsgebühren und den Erwerb von Medien am Kiosk.

Als nächste Eskalation planen der Friedensnobelpreisträger Barack Obama und die kollektiven Friedensnobelpreisträger der EU ihre "Friedensarmee" NATO Manöver in der Ukraine abhalten zu lassen, im September.
"Rapid Trident 14" ist ein Manöver, das im Geiste des NATO-Programms "Partnerschaft für den Frieden" abgehalten wird, bestätigt das Verteidigungsministerium in Berlin gegenüber "nd". Derzeit findet in der Ukraine die sogenannte finale Planungskonferenz statt.
Die Lage in der Ostukraine entspricht einer Massenkarambolage, bei der mehr und mehr Treibstoff austritt. Unser "Führer" reagieren darauf, indem sie lachend mit brennenden Fackeln an der Unfallstelle umhertollen.

Der vorletzte Weltenbrand ist hundert Jahre her. Es scheint als wollten gewisse Personen ein Gedenkfeuer entfachen. Ein Großes.

(Bullshit-Index: 0.19)

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