Freitag, 31. Mai 2013

Sieben Tage im Mai


Zwischen März 1977 und Februar 1979 tagte im Kongreß der USA eine Untersuchungskommission, die mehr als 45 Rechercheure und Spezialisten beschäftigte, das „House Select Committee on Assassinations“. Im Juli 1979, nach Tausenden von Seiten von Akten (mehr als 400.000) und der Anhörung von mehr als 300 Zeugen kam das Komitee zu folgendem Schluß:
"Das Komitee glaubt aufgrund der ihm zu Verfügung stehenden Beweise, daß Präsident John Fitzgerald Kennedy wahrscheinlich als Ergebnis einer Verschwörung ermordet wurde."
Darüberhinaus hatte der Untersuchungsausschuß auch festgestellt, daß man Lee Harvey Oswald NICHT als einen der Täter hat überführen können. Robert Groden, der phototechnische Berater des Ausschusses konnte anhand des Zapruder-Films der Ermordung nachweisen, daß mindestens neun Schüsse abgefeuert wurden, von mindestens drei verschiedenen Standorten. Der Ausschuß wollte zwar weitermachen und sich auch den Fällen Robert Kennedy und Martin Luther King widmen sowie die Hintermänner aller Attentate aufdecken, aber...

Dieser SCHEISSregen!

Mein Lieblings-MA-Markt säuft gerade ab. 80 Liter auf den Quadratmeter. So eine Scheiße!

Need beer.
Need cuteness.

Mittwoch, 29. Mai 2013

Things you shouldn't do

Heute: Historische Themen in einem Internetforum diskutieren. Da Lernwilligkeit bei einer Mehrheit von Forennutzern als Handicap gilt, kann sowas eigentlich keine Früchte tragen* (tut es aber dann erstaunlich oft doch).

Der Threadstarter besitzt, und gibt das auch zu, allenfalls Halbwissen zu einem Thema und ist nun in irgendeiner Publikation - vorzugsweise einer halbgaren Website - auf etwas gestoßen, was sogar das Wenige, das zu wissen er glaubt, entwertet. Nehmen wir als vollkommen harmloses Beispiel "Verlauf einer mittelalterlichen Schlacht." Der OP schildert sein Problem und bittet um Klarstellung, meist mit einer harmlosen Frage wie "Können die Kundigen hier im Forum mir weiterhelfen?"

Hilarity ensues**.

Dienstag, 28. Mai 2013

Hasta La Vista, Pablo.

Ein letzter Gruß an den Mäuser mit den dicksten Eiern, der je durch unseren Garten streifte. Und bei der Gelegenheit auch ein Erinnern an die tapfere kleine Léonelle, die es bei aller Kraft und allem Mut nicht geschafft hat.

Cui dolet meminit.

Samstag, 25. Mai 2013

Hacking à la Interface Zero

Wer das Hacking-Kapitel aus dem Original Interface Zero kennt, weiß, daß bei diesem SaWo-Cyberpunk-Wannabe (und früher Shadowrun eh.... Hommage, sogar ein Seattle-Sourcebook is in the making) gerade das Hacking ziemlich daneben war. Mit der Neuausgabe, die via Kickstarter finanziert wurde, soll alles besser werden, gerade für Hacker.
Advanced Hacking Rules: Hacking 2.0 went a long way towards streamlining the rules found in the first edition, but they didn't address elements of Interface Zero involving virtual reality, hacking weapons, or vehicles, etc. So we're adding some advanced rules which will give your team's hacker more utility in the game.
Gunmetal präsentiert den kostenlosen Hacking Beta Test, und gleich vorneweg: Nö, das is nix, das ist schon gar nicht Fast! Furious! and Fun! Tedious! Tangled! and Triste! trifft es eher. Ignorieren wir den Techno-Babbel über die Matrix The Deep und die ganzen Gadgets mal - der gehört halt dazu, ich hab ihn allerdings auch schon inspirierter gelesen - und schauen wir genau hin, was wir haben.

Hacking abseits von Hackerteamgruppen ist Soloplay, bestenfalls Duett. Also sollten die entsprechenden Regeln und Methoden besonders schnell sein. Sollten. Das hier liefert uns siebzehn (17!) textschwere Seiten, die alle (ich meine alle) Fehler von Shadowrun 1.0 wiederholen.

  • Für SaWo ungeeigneter Equipment-Porn mit Decks Hyper Gloves, die vier eigene Werte aufweisen
  • Programmtypen (Modes)
  • Langwierige Vorgehensweisen zum Reinhacken.
  • Unterscheidung zwischen Hacks, Virtual Hacks und Brain Hacks
  • Cyberduelle - also Solo-Kämpfe eines Spielers - auf Basis des vollen Combatsystems
  • Aus den geistigen Attributen abgeleitete Physis des Avatars
  • (...)

Okay, ich kapiers, ihr habt die späten 1980er nicht verarbeitet. Diese siebzehn Seiten sind die Grundlage für viele lange Einzelgespräche zwischen SL und Hacker-Spieler, während die anderen am Tisch Däumchen drehen und Popel unter die Platte schmieren.

Freitag, 24. Mai 2013

Wiegenlied für eine Leiche - alles Gute, SPD!

Würde Ferdinand Lasalle heute den Festsaal betreten und würde sich die Gestalten dort ansehen, die behaupten "Sozialdemokraten" zu sein, es bedürfte keines Duellgegners mehr; er würde sich selbst eine Kugel in den Kopf jagen. Bebel nähme die Waffe aus seinen noch warmen Fingern und folgte dem Beispiel, bitter weinend über das Zerrbild einer ursprünglich "sozialistischen" Partei, deren Kleingeister der Gegenwart sich im Licht der Errungenschaften Größerer sonnen und dabei eifrig daran arbeiten, diese Errungenschaften einzureißen:
Die SPD habe gewiss nicht alles richtig gemacht in ihrer Geschichte, sagt Gabriel, „aber nie haben wir etwas getan, für was wir uns so sehr schämen mussten, dass wir unseren Namen SPD hätten ändern müssen“. Die SPD sei seit ihrer Gründung durch Ferdinand Lassalle in Leipzig „das Rückgrat der deutschen Demokratie“, „die demokratische Konstante in der deutschen Geschichte“. (Aus der FAZ)
Das sind zwei Behauptungen, da sträuben sich die Haare . Eine Nacktschnecke versteht mehr von Rückgrat als die Post-Brandt-SPD, und keine Scham zu empfinden, bezeugt in der Regel nur, keine Scham zu kennen. Auffrischung der letzten 100 Jahre gefällig?

Donnerstag, 23. Mai 2013

Erinnerungswürdige Nebenfiguren im Rollenspiel

Gerade in Intrigen- oder Detektivabenteuern spielen Ermittlungen und andere Interaktionsformen mit einer Vielzahl an Nebenrollen-NSC  eine bedeutende Rolle. Mit nur den spärlichen Mitteln eines Tisch-SL ist es schwer, eine solche Schar individuell auszugestalten. Klar, im mittel- und fäntelalterlichen RSP hat man den Buckligen, den Einbeinigen, die mit dem Raben auf der Schulter, die mit der Augenklappe. Paßt schon.

In zeitgenössischen Settings indes wirkt eine solche Freak-Show eher unpassend und wird Befremden auslösen (es sei denn, man spielt in San Francisco oder Bulgarien). Hier sind dann subtilere Formen gefragt, wobei Subtilität immer eine Frage der subjektiven Einschätzung ist.

(Anmerkung: Hier geht es um die Darstellung von Nebenfiguren. Die Prinzipien sind durchaus auch in anderen Medien wie z.B. dem literarischen Schreiben anwendbar. Zur Funktion von Nebenfiguren gibt es im Blog auch was. Teil 1 und Teil 2.)

Mittwoch, 22. Mai 2013

Goldfische mit Knalltrauma

Der deutsche Schuhrnalismus, von hoher Qualität und doch so zart, daß er mit einem Hegezaun namens Leistungsschutzrecht umgeben werden muß, feiert eine weitere Sternstunde im Paralleluniversum seiner Bedeutung. Oh, was würden wir ohne euch tun, ihr deutschen Schurhnalisten?

Ganz ehrlich? Weniger vollkommem irrelevante Kacke in unsere Hirne prügeln.

"Unsere" Kanzlerin benimmt sich mal wieder daneben, rüffelt einen ausländischen Staat, hier Ungarn, ab, und versucht sich in einer Spitze gegen Peer Steinbrück (der vorher einen typischen Peer gegen Ungarn baute, aber das sei hier nicht Thema, kann man jedoch hier im letzten Absatz nachlesen).
Merkel:  "Wir werden alles tun, um Ungarn auf den richtigen Weg zu bringen, aber nicht gleich die Kavallerie schicken.
Das ist was vollkommen Neues: die freud'sche Pointe. Wieder einmal sind die Deutschen ist ein deutscher Regierungschef  im Besitz des "richtigen", wahrscheinlich allein seligmachenden Weges. Wie nett von Frau Kanzlerin, "nicht gleich" die Kavallerie zu schicken. Das behält man sich also für später vor. Am toitschen Wesen soll die Welt genesen. Aber sicher doch. Diese deutsche Arroganz hat Europa die letzten 50 Jahre ja soooooo vermißt. Zeit mal wieder den Weg zu weisen.

Viktor Orban, wahrlich kein Sympathieträger und mit einem durchaus bedenklichen "Demokratieverständnis" behaftet, reagiert mit einem klaren Hinweis darauf, daß derlei Denken zu einem belasteten Verhältnis in der Vergangenheit geführt habe.
Orban: "Die Deutschen haben schon einmal eine Kavallerie geschickt, und zwar in Form von Panzern. Unsere Bitte wäre, sie nicht noch mal zu schicken. Es war schon damals keine gute Idee, und es hat nicht funktioniert."
Das ist ein durchaus berechtigter Einwand gegen den neu-deutschen Anspruch, sich in die Innenpolitik anderer Länder einzumischen. Das könnte man nun so berichten: "Orban verwahrt sich gegen deutsche Einmischung."

Aber da deutsche Journalisten gehäuft das Textverständnis von Goldfischen mit Knalltrauma aufweisen, kann z.B. das ehemalige Nachrichtenmagazin titeln: "Orbán wirft Merkel Nazi-Methoden vor." Na, super! Ach Leute, und ihr wundert, warum eure Kampagne, mir ein schlechtes Gewissen wegen meines Ad-Blockers zu machen, so gar nicht funktioniert?

Was mag eigentlich der Anlaß für Merkels Aussage gewesen sein? Orbàns Demokratiedefizite? Oder die Tatsache, daß Orbàn die Bankensteuer oben läßt und die Finanztransaktionssteuer verdoppelt. Demokratie? Kann man drüber reden. Aber den Banken die Gewinne abschöpfen? Ne, da hört der Spaß auf.



Freitag, 17. Mai 2013

Warum sollte das nur DSA dürfen?


TLDR weiter unten...

(Auditorium): Interessant finde ich die Aufarbeitung der Thematik ohne Erwähnung der Silbernen Geister. Sollten wir nicht -
(Galewan): Silberne Geister! Silberne Geister! Kann man nicht einen Vortrag zum Thema halten, ohne diese Silbernen Geister aufgedrückt zu bekommen?! Da fällt aus den rottenden Hirnwindungen irgendeines schielenden Tintenklecksers ein ominöser Begriff, und ein paar hundert Jahre später gibt es darüber mehr Theorien als Läuse in einem Maldingerbart!
(Auditorium): Tumult, Ordnungsrufe. Hättet ihr wohl die Güte, die Streitaxt wegzustecken, Kollega?
(Galewan): Also selbst wenn einer dieser... ah...  Kollegen  euch davon überzeugen könnte, daß es sie gibt, müßte schon der Spalt zufrieren, bevor er euch sagen kann was sie sind!
(Auditorium):   Aber was ist denn nun Eure  Theorie, Meister Galewan?
(Galewan): Uff! Falls es sie gibt - und wir haben nur die Worte von Aethan dem Buckligen dafür,die Worte eines Mannes der an syphillitischer Gehirnerweichung starb und kurz vorher noch behauptete, die Geheimen Rollen studiert zu haben -  also, in seinem Draco Magnus schreibt er, ich zitiere:  "Würdevoll vollzog Phaesicar den Ritus des Wechsels und übergab den Tempel des Blutfeuers an die Silbernen Geister, die die Nachfolge der Drachen antreten sollten."
Das gibt uns doch zumindest einen zeitlichen Rahmen an wen Phaesicar die Würde übergeben haben könnte: An gar niemanden!
(Auditorium):  Tumult Aber das ist doch Unsinn, die Comarén waren schon existent - Eure herblassende Ironie, Kollega ist schwer zu ertragen! - Ruhe! - Die Sendboten der Götter waren- Ruhe! Bei den Mächten  packt endlich die Streitaxt weg
(Galewan): Die Comarén? Für Abgesandte dieses materialistischen Volkes gäbe es wohl Begrifflichkeiten zuhauf, doch ein ätherisch gewispertes "Silberne Geister" vermag ich mir nicht vorzustellen. Dasselbe gilt für Abgesandte der Hochgötter. Meint ihr nicht, daß  alle  Götter ihre Sendboten geschickt hätten? Müßte dann zwischen all dieses Seelchen in silber nicht ein bißchen was Abartiges mit Buckel, Klauen und Zähnen rumgeifern?
(Auditorium): Also haltet ihr das für Legende? Lange Pause, der unterschwellige Tumult verstummt.
(Galewan):  Nein. Die Ildoràs standen kurz vor dem Erwachen. Ihr schlummer war unruhig. Ich denke, daß mit den Silbernen Geistern nichtgeborene Ildoràs gemeint waren, die nur in spiritueller Form existieren konnten, da die Seelen noch nicht verkörperlicht waren.
(Auditorium): Habt ihr Beweise dafür, daß der Spalt  nicht  zugeforen ist, Kollega?
(Galewan): Mein Herr, ihr seid ein Idiot.

Aus den Aufzeichnungen des Tamerlyn aus Akure, Konvent in Cylageorn 925HK, Podiumsdiskussion nach Meister Galewans Vortrag Das Blutfeuer und sein Einfluß auf die Rhythmik magischer Elfengesänge der frühen Epoche.

Jo, ich kann die Männchen von DSA verstehen. Sowas tippt sich runter, wie man einen Big Mac verschlingt, wohingegen es bedeutend mehr Aufwand erfordert, einen präzisen Wiki-Eintrag über ein metaphysisches Konzept und seine Einbettung in einen phantastischen Hintergrund zu schreiben. Ich wühle mich gerade durch vier Bände einer berüchtigten Kampagne, und harte Infos sind nur schwer zu bekommen. Aber ich krieg mehr kryptische Prophezeiungen als ich in einem Jahr als Klopapier verbrauchen kann. Ist ja gut und schön und spaßig und meinethalben auch stimmungsvoll, um Spieler zu beschäftigen, aber kann man dem "Meister" das nicht etwas konziser vorstellen? Und warum müssen Stimmungstexte als Abenteuerhintergrund herhalten ("Aber es begab sich...")?

Aber es soll ja besser geworden sein. Ich ringe schwer mit mir, mir Mit wehenden Bananen und/oder die Quanionsqueste zu besorgen. Mich würde interessieren, ob sich die Machart wirklich so verbessert hat.

Dienstag, 14. Mai 2013

Unlust, Unlust, Unlust

Oh Mann, könnte ich viel posten. Gibt soviel.

  • Ich könnte ein paar Erfahrungsberichte und vor allem Fallstricke zu Eismanns lesenswertem Dreiteiler über multiparallele Plots beisteuern. What could possibly go wrong? (Wirklich lesenswert übrigens.)
  • Ein Rant wäre möglich: Warum wir alle aufhören sollten, Wikipedia-Links zu posten und zu glauben, das belege irgendetwas. Tut es nicht. Wikipedia ist eine schöne Anlaufstelle, um Stichworte zu einem Thema zu sammeln, die man dann woanders recherchiert.
  • Wenn ich Fussel in meinem Nabel suchte, könnte ich darüber bloggen, wie ein beiläufiger Artikel über zwei (oder auch drei) offenkundig wahnsinnige Schwestern einen steten Strom an Zugriffen aus obskuren Quellen hat (mittlerweile Platz 5 der All-Time-Favorites), und was ich noch darüber herausgefunden habe.
  • Ich könnte auch darüber bloggen, wie ich daran arbeite, American Nitemare komplett auf die Online-Schiene zu verlagern und wie eine reale Firma wie Serco (ab Min 22:10) wunderbar in diese wirre Welt meiner Kampagne paßt.
  • Ernsthafte Freude? Ja, Community sieht vielleicht - nach der absurd schlechten Staffel 4 - die Rückkehr des gefeuerten Showrunners Dan Harmon. Sollte das passieren, mmh.... die komplette 4. Staffel wird als Traum aufgelöst und Pierce wird von Bill Murray gespielt. Niemand interessiert das außer Abed, der im Grunde genommen weiß, daß er eine Serienfigur ist. Aber wen interessiert wiederum das schon außer mir?
  • Und, und, und...

Ich kann nicht, ich mag nicht. Unlust, Unlust, Unlust. Mich ekelt vor diesem tintenklecksenden Säkulum, und seit sechs Wochen verhageln mir Hiobsbotschaften so die Laune, daß mir nur noch alexandrinisches Geflenne bleibt. Der lange Text ist der meine nicht in diesen Tagen.

Sieht aber so aus, als sei Land in Sicht. Die Sammlung da oben war das Programm des Monats bis zum 15. Immerhin ist es so nicht ganz verloren.

Donnerstag, 9. Mai 2013

Sprachen sind geil.

Pharizi ist die ursprüngliche Sprache des Nordostens von Asalanthar und wird sowohl von den Phariz als auch von weiten Teilen der Alasi gesprochen. Pharizi und Alt-Pharizi sind relativ identisch, linguistisch ist die Unterscheidung zwischen beiden weniger auf lexemischem Gebiet zu suchen, als vielmehr im Wechsel des Schriftsystems. Wohl ist modernes Pharizi im Wortschatz des alltäglichen Sprachgebrauchs durch das Tarak der Alasi erweitert und ergänzt worden, aber im Kern stimmen die neue und die alte Form weitgehend überein. Der eigentliche Unterschied liegt im Übergang von der prinzipiell logografischen Schrift der Phaetan-Hieroglyphen zur lautlich abstrahierten Alphabetschrift Hierok.

Ich weiß, Fantasy-Schreiber, fiktive Welten, fiktive Sprachen, Prof. Tolkien, yaddayadda. Gähn. 

Jo. Trotzdem kann Sprache ein geiles Plotdevice sein. Abgesehen davon, daß ich es mag Sprachen zu erfinden (wie z.B. Khùl-Arim, die Sprache der Zwerge, die absolut keine Ausnahmen kennt), kann man damit einen langweiligen Plot ordentlich aufpfeffern.

Touch of Death von Bruce Nesmith (TSR 1991) ist ein typisches frühes Ravenloft-Abenteuer, dieses Mal mit Curse-of-the-Mummy-Zutaten im Universal-Stil. SC stolpern in eine der Domains (hier die Wüste Har'Akir), finden Oase, werden von einem Bösen dem anderen Bösen auf den Hals gehetzt, bestehen ein Dungeon, erfahren, daß sie "mißbraucht" wurden, Endkampf. Ziemlich typisches 1990er TSR-Material, fade.

Ich wollte aber was Orientalisches spielen, was anderes als das war zum Thema nicht bei der Hand. Also dachte ich nach, wie ich den Plot komplizieren und würzen kann. Die SC sind in einem vollkommen fremden Land. Was ist das größte Hindernis in einer solchen Situation?

Sprache.

Also habe ich einfach eine Stunde oder so eine (Hollywood-)arabisch anmutende Sprache namens Pharizi entworfen und mit den üblichen Touristenphrasen ausgestattet. It was a burner. Die Spieler waren zuerst total perplex, dann ging ihnen auf, daß hier tatsächlich eine funktionale Sprache gesprochen wurde, und mir nicht einfach nur Laute aus dem Mund fallen. Sie begannen, sie zu enträtseln. Mit einem Linguisten am Tisch ist sowas auch einigermaßen rasch machbar, und das eigentlich flache Gameplay wurde dadurch ordentlich aufgewertet.

In diesem Sinne: Sira-Maldag und nehmt Euch eine Datschi. (Wer am Sprachführer Pharizi interessiert ist, kann diesen hier herunterladen.)


Mittwoch, 8. Mai 2013

Drizzt, ick hör Dir trapsen...

Über Ingo auf Obskures kam ich zu dieser Neuigkeit: Warner Bros. hat die Rechte am D&D-Franchise erworben und plant wohl einen Film.

Hussa! Soviel spannende Neuigkeiten. Als Hack ist D.L. Johnson angeheuert, großartige Wahl. Sein Wrath of Titans ist... unvergessen, *kicher*. Auch Courtney Solomon ist an Bord, das Genie hinter dem ersten Dungeons & Dragons-Film. Auch unvergessen.

LET THEIR BLOOD RAIN FROM THE SKYYYYYYYYY!!!

Natürlich beginnen mit diesen beiden Nasen erst die Probleme. Zwischen den Zeilen lese ich heraus, daß WB die Rechte eben von Solomon erworben hat, der sie immer noch hält. Ja, die Rechte am Regelwerk. Das ist kein Franchise, das ist genau das: Ein Regelwerk. WB hat die Rechte an Würfelvorschriften lizensiert.  Ein Franchise besteht aus bekannten CHARAKTEREN und einer STORY, wie, sagen wir mal Harry Potter oder The Lord of the Rings.

Die haben die Beschreibungen von Klassen (ursprünglich war es sogar ein Chainmail-Franchise), Monstern und Zaubersprüchen.Okay, wenn man aus "Schiffe versenken" einen Film macht, warum nicht auch daraus?

Meine Vermutung ist ja, daß sie vielleicht noch ein Franchise dazu kaufen. Dragonlance ist ja leider belegt und grandios gescheitert (Mann, ist das schlecht gewesen). Was bietet sich also an? Richtig! Drizzt Do'Urden, der unausstehliche Emo-Drow mit dem Doppelschwert. Paßt gut in die derzeit von Hollywood gelieferte Qualität, und wer weiß, was ein meisterlicher Autor wie Johnson *immernochkicher* rausholt.

Ich hoffe, er geht die vollen neun Yards. Laßt Drizzt glitzern. Der ist der einzige Charakter, den das nicht entwürdigt.

Dienstag, 7. Mai 2013

Putin als Gradmesser für Informationsgehalt

Veritas est adaequatio intellectus et rei.

Interessant. Heute ist der Jahrestag von Putins Wiedereinführung als Präsident Russlands. Natürlich ist das den europäischen Hauptnachrichtensendungen einen Beitrag wert. Vergleichen wir doch einmal, wie es so zugeht, in den "Qualitätsmedien."

Hier ist der Beitrag, der um 19:00 in heute lief und zum Vergleich schauen wir auf den analogen Beitrag der Schweizer Tagesschau von SF1 um 19:30. Beide sind sehr kritisch gegenüber der Putin-Administration, was ein legitimer Standpunkt ist.

Trotzdem angucken und in beiden Beiträgen die überprüfbaren  Tatsachen im Vergleich zu den Tatsachenbehauptungen zählen. Wie immer, wenn es um Rußland geht (oder Venezuela, Iran, Syrien etc. pp.), spielt das ZDF munter auf der Gefühlsklaviatur. Die schweizer Kollegen geben dem Zuschauer ein wesentlich nachprüfbareres Bild und kommen ohne das Unheilsraunen aus, das so oft durch die deutschen Medien wabert.

Kurz gesagt: Gefühlspropaganda vs. differenzierte Fakten.

Wobei Frau Gellinek natürlich ein besonderes Exemplar ihrer Zunft ist, wenn sie mit leichtem Tremolo als Opener beschreibt, wie die Polizei den Präsidentenpalast vor Demonstranten abschirmt und dies als Brücke zu ihrer Fabel vom gärenden Volkszorn nutzt. Ja, wie bedrohlich, meint Papa vom Sofa, und Ma'at verschluckt sich an einem halben Grimm.

Frau Gelinek, was meinen Sie, wo würde die deutsche Polizei stehen, zögen Demonstranten vor dem Kanzleramt auf?

"Am vierten Mai bin ich bei euch."

Waaaah! Verpaßt. So eine S**eiße. Naja, nachträglich:

HAPPY STAR WARS DAY.