Donnerstag, 19. April 2012

Wir backen uns einen Antisemiten

Im Stern Online fabulierts heute nochmal über den Knatsch zwischen Mel Gibson (Braveheart) und Joe Eszterhas (Showgirls) über ein gemeinsames Projekt, das scheiterte. Da heißt es bedeutungsschwanger im Teaser:
Neu aufgetauchte Audioaufnahmen beweisen, dass Mel Gibson das Fluchen gegen seine jüdischen Mitmenschen nach zwei Jahren noch immer nicht verlernt hat
Schön. Da steht nicht, daß er antijüdische Haßtiraden von sich gegeben hat. Aber fein formuliert finden hier Ausfälle gegen "jüdische Mitmenschen" und der Titel der Story ist "Mel Gibson wettert gegen jüdischen Drehbuchautor". Eingeflochten darin sind dann die Vorwürfe Eszterhas', Gibson "hasse Juden" und leugne den Holocaust. Was Gibson bestreitet.

Was hat den Gibson nun eigentlich gesagt? Er nannte Eszterhas einen "Motherfucker" und einen schlechten Autoren. Über die Mutter kann ich nix sagen, aber ein schlechter Autor ist er definitiv.

Eine Null-Nachricht mit null Gehalt. Aber nicht nichtig genug, um der Versuchung zu widerstehen, Gibson indirekt als Judenhasser zu diffamieren. Sechsmal kommt "Jude" oder "jüdisch" im kurzen Text vor, ohne daß Gibson irgendetwas über Juden gesagt hätte. Hätte der Autor das analog mit "Däne" und "dänisch" formuliert, wäre Eszterhas, nun ja, Däne eben?

Deutsche Qualitätspresse - zum Kotzen.

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